Personalsuche per Jobbörse: 11 Anlaufstellen für Start-ups

Gerade in einem Start-up bilden gute Mitarbeiter das Fundament für den Erfolg. Ein guter Mitarbeiter ist motiviert, teilt die Visionen der Gründer und will mit dem Unternehmen wachsen. Gleichzeitig bringt er sein Know-how und individuelle Fähigkeiten ins Team ein, hat immer wieder neue Ideen und bleibt wissbegierig.

Um solche Mitarbeiter zu finden, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten des Recruitings. Eine davon ist die Jobbörse, auf der Unternehmen sich präsentieren und neue Teammitglieder suchen können. Wir stellen einige Anlaufstellen vor und erklären, wie sie für die Arbeitgeberseite funktionieren.

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Chefredakteur: René Klein
Für-Gründer.de Redaktion

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.

Eine freie Stelle zu vergeben, so viele Möglichkeiten

Es scheint einem Lottogewinn zu gleichen, gute Mitarbeiter zu finden. Sie haben Unternehmergeist, sind gut ausgebildet und bringen frischen Wind und fundiertes Wissen mit. Allerdings haben viele junge Talente gar keine Lust auf die zumeist eher starren Strukturen und steilen Hierarchien der Konzerne und suchen viel lieber ein Arbeitsumfeld, in dem sie von Beginn an, große Verantwortung tragen und Mitsprache haben. So ein Arbeitsumfeld können vor allem Start-ups liefern.

Um gute Mitarbeiter, die etwas Besonderes sind, zu gewinnen, müssen aber auch Gründer strategisch vorgehen. Dafür stehen ihnen verschiedene Jobbörsen, Vermittlungsplattformen und Personalagenturen zur Verfügung. Die gängigsten Plattformen sind Stepstone, Monster, Xing, Absolventa oder auch die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit. Ebenso ist es möglich, das eigene Netzwerk einzubeziehen, zum Beispiel durch das Posting eines Stellengesuchs via Facebook. Aber auch in der Start-up-Szene selbst haben sich einige Jobbörsen etabliert:

  • t3n: Jobs für IT-Profis
    Auf der Jobbörse von t3n, einem Magazin rund ums digitale Business, können Stellen aus dem IT-Bereich angeboten werden, angefangen beim Webdesigner und Programmierer bis hin zum Online Marketer und Social Media-Manager.
  • Gründerszene: Jobs in Start-ups
    Das Start-up-Magazin Gründerszene bietet eine Jobbörse an, die ihren Fokus ebenfalls auf die Gründerszene legt. Sowohl Vollzeit-, Teilzeit- als auch Praktikumsstellen können offeriert werden.
  • Deutsche Unternehmerbörse: Praktika für Sportler
    Die DUB bietet Unternehmern eine Plattform, um nach Sportlern zu suchen, die in längeren Trainingspausen ein zweites berufliches Standbein aufstellen wollen oder sich nach ihrer Sportkarriere neu orientieren müssen.
  • Edition F: Jobs, die glücklich machen
    Wer die Jobbörse von Edition F, einem Onlinemagazin für digitale Frauen (und Männer) nutzen möchte, muss sich im klaren sein, dass die (Job-)Suche nach dem Glück dort groß geschrieben wird. 0815-Stellenprofile sind hier fehl am Platz.

Kategorien, Filter, Matching, Mobile - Jobbörsen 2.0

Neben all diesen prominenten Jobbörsen bahnen sich aber auch immer mehr neue Recruiting- und Job-Plattformen ihren Weg in den Stellen-„Markt". Besonders spannend bei den noch vergleichsweise jungen Portalen sind die neu gedachten Ansätze zur effizienten Personalsuche. Über Persönlichkeitstests, mobil per App oder ausschließlich mit anonymen Profilen können sich Unternehmen jeder Größe passende Mitarbeiterempfehlungen geben lassen und die vielversprechendsten Bewerber einladen.

Somit werden hier nicht die klassische Jobbörse, sondern neue innovative Methoden der Personalsuche und -gewinnung vorgestellt. Wir zeigen Existenzgründern und Start-ups, wo sie fernab von Xing und StepStone neue Talente, Praktikanten und wissenschaftliche Mitarbeiter finden. Wir stellen vor:

  • Jobspotting: Big Data-Mitarbeitersuche
  • 4Scotty: Stellen im IT-Bereich
  • Talentry: Mitarbeiter suchen Mitarbeiter
  • matching box: Persönlichkeitstests
  • truffls: Mobile Recruiting
  • Talerio: Anonymes Matching
  • Talentpool: für Studis und Absolventen
Tipp

Existenzgründer und kleine Start-ups haben meistens keine eigene Personalabteilung, sondern sind bei der Personalsuche auf sich selbst gestellt. Ihnen erklären wir, wie sie Recruiting betreiben.

Jobspotting: eine Jobbörse mit Big Data-Technologie

Die Jobbörse Jobspotting will die Mitarbeitersuche schneller und interaktiver gestalten. Jobsuchenden wird - nach kurzer Angabe, welche Tätigkeit man wo ausüben will - ein schneller Einstieg versprochen. Hierfür ordnet man sich einer Kategorie zu, wie zum Beispiel „Designer", und bekommt ergänzende Kategorien, wie „Grafikdesign" oder „Adobe InDesign", zur Erweiterung des eigenen Profils empfohlen. Die Kategorien der Jobangebote werden mit den eigenen verglichen und bei Übereinstimmung werden jene Stellen angezeigt.

Die Angebote stammen von potenziellen Arbeitgebern, die sich ebenfalls einen Account auf der Jobbörse erstellen können. Ihnen verspricht die Jobbörse Jobspotting die Erleichterung der Mitarbeitersuche durch datenbasiertes Recruiting. Hierfür wird das Netz an Daten zur Personalbeschaffung aus zehn Ländern abgegrast. Das Wissen wird eingespeist und zu Clustern und Kategorien gegossen, anhand derer die Auswahl passender Mitarbeiter leichter gemacht werden soll. Darüber hinaus sollen auch die eigenen Ergebnisse analysierbar gemacht werden können. Arbeitgeber können ihre Recruiting-Strategien beobachten, Job-Matchings überblicken und Einblicke in den Markt gewinnen.

Jobbörse 4Scotty: IT-Profis bekommen Startgeld

4Scotty ist eine Jobbörse, die sich auf die Jobvermittlung im IT-Bereich konzentriert. Die Jobbörse richtet sich an Software-Entwickler, Produkt- und Projektmanager, Engineering Manager und CTOs, Quality Assurance-Experten, UX/UI-Designer, System-Admins, Data Scientists, Technical Consultants, Sales Support-Engineers und Angestellte im IT-Bereich.

Wo bisherige Recruiting-Methoden versagen würden, verfolgt die Jobbörse nach eigenen Angaben einen neuen Ansatz. Dieser basiere auf Transparenz und stelle den Kandidaten in den Mittelpunkt. Die Kandidatenprofile seien laut Betreiber sehr aussagekräftig und ermöglichen den Unternehmen eine schnelle Einschätzung des tatsächlichen Könnens der Kandidaten. So wird Unternehmen der erfahrene und passende IT-Spezialist in kurzer Zeit und mit wenig Aufwand versprochen.

Und so funktioniert die Jobbörse 4Scotty für Arbeitgeber: Im ersten Schritt wird das Unternehmensprofil erstellt. Im darauf folgenden zweiten Schritt können Recruiter geeignete Bewerber kontaktieren. Anhand relevanter Infos wie Gehaltsvorstellung oder Benefits kann die mögliche Übereinkunft vorab geprüft werden. Der dritte Schritt dreht sich um das Kennenlernen. Wächst die Neugier auf beiden Seiten, kann ein Interview vereinbart werden, wobei die Reisekosten des Bewerbers immer erstattet werden. Zum Abschluss teilt die Jobbörse die durch das Unternehmen verdiente Provision mit dem Jobsuchenden. Dieser erhält bei erfolgreicher Jobvermittlung zusätzlich ein Startgeld von 1.101,10 Euro.

Jobbörse Talentry: Das Netzwerk der Mitarbeiter anzapfen

Die Macher von Talentry beschreiben ihre Jobbörse damit, ein digitales Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm zu sein. Geboten werde alles, was der Arbeitgeber brauche, um zusammen mit seinen Mitarbeitern die besten neuen Talente für sich und sein Unternehmen zu gewinnen. Als Software-as-a-Service-Lösung könne man mit der Jobbörse ganz einfach Jobangebote an qualifizierte Freunde und Bekannte über die sozialen Netzwerke und andere Kanäle weiterempfehlen. Dies ist möglich über fünf Wege: Social Media Integration, Talent Mining, User Engagement Engine, individuelle Newsletter und Empfehlungskampagnen sowie auf mobilem Wege.

Durch die Integration aller gängigen sozialen Netzwerke in die Jobbörse kann jeder Mitarbeiter den für sich geeigneten Empfehlungskanal nutzen, um die offene Stelle zu verbreiten. Zur Verfügung stehen private Nachrichten, Share-Funktionen und klassische Empfehlungslinks. Beim Talent Mining schlägt der Matching-Algorithmus all diejenigen persönlichen Kontakte vor, die fachlich die größte Eignung zur ausgeschrieben Stelle bieten. Beim User Engagement Engine werden die Aktivitäten der Mitarbeiter analysiert, Muster erkannt und das Empfehlungs­verhalten der Mitarbeiter verbessert.

In individuellen Job-Newslettern von Talentry informieren Arbeitgeber ihre Mitarbeiter über die offenen Stellen, die zum jeweiligen persönlichen Netzwerk passen. Und auch Recruiter können durch Kampagnen gezielt nach Empfehlungen von einzelnen Nutzergruppen fragen. Der letzte Punkt zielt auf die Mobilität und Mehrsprachigkeit ab. Die Mitarbeiter können bequem von überall und mit jedem mobilen Endgerät neue Stellen einsehen, weiterempfehlen und Bewerbungen abschicken. Darüber hinaus ist die Jobbörse in mehreren Sprachen verfügbar und somit bestens geeignet für das globale Recruiting.

matching box: Jobbörse mit Persönlichkeitstest

Die Entwickler von matching box widmen ihre Recruiting-Plattform jenen Berufsstartern, die ein Karrieresprungbrett suchen. Das Start-up selbst ist eine Ausgründung aus der Goethe-Universität Frankfurt und empfiehlt Bewerbern auf Basis ihrer Persönlichkeit geeignete Unternehmen. Hierbei würden gezielt wissenschaftliche Analyseverfahren zum Einsatz kommen, die den Talenten ihre Kompetenzen aufzeigen und bei der Wahl des passenden Studiums oder Berufs unterstützen. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Jobbörse, wo das Durchforsten von Unmengen an Stellenanzeigen die Suche beherrscht, arbeitet man bei matching box anhand des erstellten Profils und stellt nicht einfach nur freie Jobs vor, sondern Arbeitgeber, die durch ihre Unternehmenskultur zum Nutzer passen würden.

Dem gegenüber stehen Unternehmen, die aufgrund des speziellen Matching-Verfahrens potentielle neue Mitarbeiter erwarten können, die auf Basis ihrer Persönlichkeitsstruktur einen echten Mehrwert für das eigene Unternehmen darstellen. Der Unterschied zu konkurrierenden Jobportalen ergebe sich aus der hohen Datenqualität. Denn die erfassten Persönlichkeitsmerkmale sind zeitstabil, übertragbar auf diverse Lebens- und Arbeitsbereiche und bestimmen in hohem Ausmaß die Identifikation zum Unternehmen.

Deutschlandweit richtet sich die Jobbörse an über 300 Career Services verschiedenster Universitäten. Unternehmen, die sich präsentieren und Bewerber ansprechen möchten, können sogar gezielt eine Uni anvisieren und sich einen fokussierten Zugang verschaffen.

Mobile Recruitment mit der Jobbörse truffls

Bei truffls verzichtet man auf eine Web-Applikation und setzt stattdessen auf mobile Endgeräte. Die Macher arbeiten mit großen Jobportalen wie Xing, Monster oder Stepstone zusammen und schlagen die Angebote der Unternehmen vor. Der Nutzer der Jobbörse entscheidet, ob ihm das Jobangebot grundsätzlich gefällt oder nicht. So wird ein Algorithmus mit Tendenzen gefüttert, der als Informationsquelle für bessere Vorschläge dient. Sobald ein Nutzer Interesse an einem Job bekundet, wird der Recruiter informiert und muss entscheiden, ob auch er den Kandidaten kennenlernen will.

Um bei den Kandidaten als ein attraktives Unternehmen wahrgenommen zu werden, ist ein aussagekräftiges Stellenprofil zu formulieren, das eigentlich bei einem Portal zu finden ist, aber Jobsuchende konkret dort erreicht, wo sie sich aufhalten: auf mobilen Endgeräten. Dafür ist die URL einer auf Xing, Stepstone, Monster und Co. verfassten Stellenanzeige zu kopieren und bei der mobilen Jobbörse einzufügen. Den Rest übernimmt die Technologie. Mit einem Klick können auch Änderungen und Kontrollen vorgenommen werden. Über das Interesse eines Bewerbers benachrichtigt werden Unternehmen und Recruiter von der Jobbörse per Mail.

Anonymes Matching mit Talerio und Talentpool

Die Jobbörse Talerio vermittelt Praktikanten, Werkstudenten und Festanstellungen. Hier beginnt es für den Jobsuchenden mit einem Test aus 50 Fragen aus verschiedenen Bereichen. Die Ergebnisse werden in einem anonymen Talentprofil zusammengefasst. Irrelevante Aspekte wie das Aussehen, die Religionszugehörigkeit, die Hautfarbe, der gesellschaftliche Hintergrund und ähnliche Faktoren werden nicht berücksichtigt. Passen ein Talent und ein Unternehmen zusammen, bringt die Jobbörse beide Parteien in Kontakt. Unternehmen können mit einem Profil geeignete Kandidaten proaktiv ansprechen und so auch passive Kandidaten anfragen. So kann eine bessere Selektion von geeigneten Bewerbern schon vor dem Interview erfolgen.

Auf der Website der Jobbörse Talentpool finden Studenten, Absolventen und Berufseinsteiger aus zwölf Ländern zum neuen Arbeitgeber. Los geht es damit, dass Nutzer ein Profil zu ihrer Person erstellen. Indem User hier näher auf ihre Interessen eingehen, wird es auch der Jobbörse einfacher gemacht, passende Stellen zu vermitteln. Arbeitgeber, die neugierig auf ein anonymes Bewerberprofil geworden sind, können Kontakt aufnehmen. Ist auch der potenzielle Bewerber interessiert, kann ein Bewerbungsgespräch vereinbart werden. Insgesamt sei die Bandbreite der vertretenen Unternehmen auf der Jobbörse sehr groß - von Start-ups bis hin zum Konzern.

Welche Jobbörse ist die beste?

Es zeigt sich, dass man sich als Arbeitgeber nicht den neuen Methoden der Mitarbeitersuche verschließen sollte, denn sie haben großes Potenzial. Klar ist, dass genau jene smarten Mitarbeiter, die innovative Start-ups suchen, sich unter anderem auf diesen neuen Job-Plattformen aufhalten, um ihre Arbeitgeber von morgen zu finden. Gründer sollten bei der Suche nach neuen Mitarbeitern ebenso innovativ sein, wie sie es von ihren potenziellen Mitarbeitern wünschen.

Um die Jobbörse mit den besten Ergebnissen für das Unternehmen zu finden, empfiehlt es sich, einmal durchzuprobieren, was es so gibt. Im Zuge der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Plattformangeboten kristallisiert sich dann jene Jobbörse mit dem größten Effekt, den besten Bewerbern und den nützlichsten Funktionen für Ihr Unternehmen heraus.

Los geht es nun aber zuerst einmal mit der Formulierung des Stellenprofils und Überlegungen dazu, welche Art von Arbeitsverhältnis man besetzen möchte. Haben sich einige Kandidaten beworben, gilt es den richtigen Mitarbeiter anhand einiger Kriterien auszuwählen. Wir erklären, wie alles funktioniert und worauf Gründer achten sollten.

Chefredakteur: René Klein

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.