Werbung: welche Kanäle sollten Gründer und Start-ups nutzen?

Alle Wege führen nach Rom - aber welcher Weg führt zum Kunden? Es gibt unzählige Kanäle für Ihre Werbung, doch das Budget ist begrenzt und sollte möglichst effizient eingesetzt werden. Doch nicht nur der richtige Werbekanal – ob klassisch oder online – ist entscheidend. Auch die Gestaltung der Anzeigen spielt eine große Rolle für den Erfolg Ihrer Werbung.

Wir zeigen Ihnen auf, woran Sie im Rahmen Ihrer Werbung denken sollten. Außerdem lohnt es, auch auf PR statt nur auf Werbung zu setzen.

Von
Chefredakteur

Chefredakteur: René Klein
Für-Gründer.de Redaktion

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.

Werbung auf allen Kanälen?

Nachdem Sie Ihr Marketingkonzept ausgearbeitet haben, können Sie nun mit Ihren Marketingmaßnahmen starten. Werbung ist dabei sicherlich der gängigste Weg Ihr Unternehmen und Ihr Angebot bei Ihren Zielkunden bekannt zu machen. Doch Werbung kostet natürlich Geld und dies haben Gründer, Start-ups und Unternehmen nur im begrenzten Umfang. Insbesondere zu Beginn kann Werbung schnell teuer werden, da Sie noch nicht wissen, welche Werbemaßnahmen geeignet sind und welche nicht. Dieses Lehrgeld sollte man einkalkulieren und entsprechend auch ein zeitnahes Controlling der geschalteten Werbung vornehmen. Nur so können Sie schnell die Werbemaßnahmen anpassen und Ihre Werbung effektiver gestalten.

Die praktischen Schritte Ihrer Werbekampagne

Werbung besteht nicht einfach darin, Anzeigen zu schalten. Vielmehr sind in der Vor- und Nachbereitung eine Reihe an Schritten zu beachten:

  • Ziele für die Werbung festlegen: Wozu soll Ihre Werbung dienen? Geht es generell um die Steigerung der Bekanntheit? Wollen Sie ein bestimmtes Produkt platzieren und kurzfristig die Verkaufszahlen erhöhen? Damit Sie die Wirksamkeit Ihrer Werbung kontrollieren können, müssen zunächst die Ziele klar sein.
  • Budget festlegen: Welches Budget steht für die Werbung zur Verfügung? Dabei sollten Sie die Höhe jedoch auch stets ins Verhältnis zur Relevanz des Werbekanals bei Ihrer Zielgruppe setzen. Weitere Informationen und ein Tool hierzu finden im Kapitel Marketingbudget.
  • Werbekanäle auswählen: eng mit dem Budget sind auch die Kanäle verknüpft über die Sie Ihre Werbung laufen lassen wollen. Die zahlreichen Werbekanäle stellen wir Ihnen nachfolgend im Detail vor.
  • Werbemittel erstellen: Nachdem Sie festgelegt haben, wie viel Sie für die Werbung ausgeben und über welche Kanäle Sie werben wollen, müssen Sie die spezifischen Werbemittel erstellen. Sei es die Anzeige für die Werbung in der Zeitung, das Video für die Werbung auf YouTube oder die Planung für die Guerilla Marketing-Aktion. 
  • Kampagne schalten: Nun müssen Sie Ihre Werbung platzieren. Bei der Onlinewerbung nutzen Sie bspw. direkt Google Adwords. Für eine Anzeige in der Zeitung sprechen Sie bspw. mit der Anzeigenabteilung oder Mediaplanern.
  • Erfolgskontrolle vornehmen: Wenn Ihre Werbung dann läuft, sollten Sie direkt die Wirksamkeit analysieren und falls möglich Anpassungen vornehmen.

Exkurs: Effizienz Ihrer Werbung beurteilen

Bei der Werbung geht es darum, möglichst effizient Ihre Zielgruppe zu erreichen und zu Kunden zu machen. Dementsprechend haben Sie im Businessplan auch Angaben zu Ihrer Zielgruppe gemacht. Folglich sollten Sie bei der Werbung genau hinschauen, welcher Teil der Reichweite eines Werbekanals tatsächlich Ihrer Zielgruppe entspricht, damit Sie Streuverluste möglichst reduzieren. Dazu ein einfaches Beispiel: Sie wollen eine Anzeige in einem Magazin schalten und haben zwei Magazine zur Auswahl für Ihre Werbung:

  • Magazin A: Auflage von 500.000 und Anzeigenpreis von 10.000 €.
  • Magazin B: Auflage von 200.000 und Anzeigenpreis von 5.000 €.

Auf den ersten Blick erscheint Magazin A die bessere Wahl für Ihre Werbung zu sein, da der Preis pro Kontakt bei 2 Cent (10.000 € geteilt durch die Reichweite) liegt, während er bei Magazin B 2,5 Cent beträgt. Allerdings gilt es hier zu fragen: wer liest eigentlich das Magazin? Nehmen wir - stark vereinfacht - an: Ihre Zielgruppe ist 30 bis 40 Jahre und weiblich. Wie beeinflusst dies Ihre Entscheidung? Aus den Mediadaten geht hervor:

  • Magazin A: 30 % der Leser sind zwischen 30 und 40 Jahren und weiblich
  • Magazin B: 40 % der Leser sind zwischen 30 und 40 Jahren und weiblich

Dies bedeutet folgendes Ergebnis für den Kontaktpreis in Bezug auf die Anzeige und für die Relevanz Ihrer Werbung:

  • Magazin A: von den 500.000 Lesern sind 30 % relevant für Sie - also 150.000. Bezogen auf den Anzeigenpreis ergibt dies dann einen Kontaktpreis von 6,7 Cent.
  • Magazin B: von den 200.000 Lesern sind 40 % relevant für Sie - also 80.000. Damit beläuft sich der Kontaktpreis bei einer Anzeige über 5.000 € auf 6,25 Cent.

Die Anzeige im Magazin B ist somit tatsächlich günstiger, wenn man die Kosten ins Verhältnis zur erreichten Zielgruppe setzt. Dies können Sie mit nahezu jedem Medium machen, das bei Ihrer Werbung eine Rolle spielen kann.

Tipp

Wenn Sie Ihr Marketingkonzept in Zahlen gießen wollen, können Sie unser Tool für die Berechnung des Marketingbudgets nutzen.

Kostenloses Tool downloaden

Für die Werbung die passenden Kanäle bestimmen

Die Vielfalt der Werbemöglichkeiten kann Gründer und Start-ups zunächst vor Herausforderungen stellen. Dementsprechend wollen wir an dieser Stelle zentrale Werbekanäle vorstellen, die im Marketingkonzept eine Rolle spielen können. Die Werbung muss immer zu Ihrer Zielgruppe passen. Daten aus Sinus-Milieus sowie Personas können dabei helfen, ein genaues Bild von Ihrer Zielgruppe und deren Nutzungsverhalten zu erhalten.

Neben den Zielgruppenaspekten sind dabei auch oft rechtliche Fragen zu beachten. Dabei sollte man im Zweifel auch stets einen Anwalt kontaktieren, bevor man einerseits für Werbemaßnahmen viel Geld bezahlt und dann auch noch eine Abmahnung auf dem Tisch liegen hat.

Klassische Werbung: Direktmarketing, TV, Radio und Print

Zu den klassischen Kanälen der Werbung gehören in erster Linie natürlich die allseits bekannten Werbeformate:

Natürlich ist die Fernsehwerbung zur Prime Time für Gründer und Start-ups kaum bezahlbar. Aber ebenso gibt es lokale Fernsehsender, die deutlich preisgünstiger sind und zudem eine gute Reichweite bieten.

Unter Direktmarketing werden verschiedene Wege der Werbung bezeichnet, die zum direkten Kundenkontakt führen. Dazu zählen bspw. Telefonmarketing, der Newsletter oder Werbung per SMS. Aber bevor zur Attacke geblasen wird, gibt es beim Direktmarketing strenge gesetzliche Richtlinien zu den Dos und Don'ts. Wenn Telefonmarketing bei Ihrer Werbung eine größere Rolle spielen soll, haben wir Ihnen hier wesentliche Informationen zusammengestellt.

Zur klassischen Werbung zählen wir natürlich auch die vielfältigen Varianten der Außenwerbung, wie bspw. Plakatwerbung, aber auch das Guerilla Marketing, das häufig eine gute Alternative sein kann.

Jeder hat bestimmt einen zu Hause - gemeint sind Werbeartikel. Diese können Sie auch für Ihre Werbung einsetzen. Allerdings sollten Sie sich Gedanken darüber machen, wie Sie aus der Flut der Werbeartikel herausstechen können. Zudem sind auch steuerlich ein paar Aspekte bei der Werbung mit Werbeartikeln zu beachten: mehr über Werbeartikel erfahren.

Obwohl die klassische Werbung noch immer einen Großteil der gesamten Marketingausgaben ausmacht, schneidet sich die Onlinewerbung stets einen immer größer werdenden Teil aus dem Kuchen heraus. Somit nehmen auch für Existenzgründer und Start-ups diese Formen der Werbung mehr und mehr an Bedeutung im Marketingkonzept zu.

Werbung im Internet: online Ihre Kunden erreichen

Die Werbung im Netz hält für jedes Marketingkonzept zahlreiche Varianten parat. Ob über klassische Banner oder Google Adwords, auf Facebook oder Videos auf YouTube - das Onlinemarketing eröffnet gerade auch kleineren Unternehmen eine kostengünstige Art sehr zielgruppengenaue Werbung  zu schalten. Allerdings ist auch die Werbung im Internet kein Selbstläufer, sondern erfordert viel Arbeit und Erfahrung. Folgende Wege der Werbung im Internet stellen wir Ihnen im Detail vor:

Werbeelemente erstellen und die Kampagne umsetzen

Wenn Sie sich auf die Werbekanäle festgelegt haben, geht es an die Umsetzung. Dies ist natürlich mit weiteren Kosten verbunden. Schließlich wollen Anzeigen designt, Texte geschrieben und Kampagnen gebucht werden. Bei der Umsetzung Ihrer Werbung stehen Ihnen Designer und Werbeagenturen zur Seite. Wichtig ist, dass Sie diese Kosten auch bereits im Marketingkonzept berücksichtigt haben.

Tipp

Verkaufsfördernde Werbung braucht Experten. Lassen Sie sich von Designern und Werbeagenturen unterstützen, um von Anfang an professionelle Werbung zu machen.

Jetzt Dienstleister finden

Werbung vs. Public Relations

Während Werbung schnell zu Effekten führen soll, dient Public Relations (kurz PR) eher mittel- und langfristig als Kommunikationskanal. Und auch wenn PR nicht so steuerbar wie Werbung ist, können die Effekte durch einen Artikel in der Zeitung oder einen TV-Auftritt viel höher sein als eine Anzeige - und oftmals auch günstiger. Somit sollten Sie PR-Maßnahmen neben der Werbung nicht aus dem Blick verlieren. Wir zeigen Ihnen, wie Sie PR wirkungsvoll umsetzen.

Sponsoring als Form der Werbung

Abschließend wollen wir Sie auch noch auf eine weitere Variante der Werbung hinweisen. Und auch wenn Sponsoring nicht direkt Verkäufe ankurbelt, stärkt es Ihre Marke, schafft Bewusstsein und Reichweite für Ihr Unternehmen und wirkt damit indirekt auch auf den Absatz Ihrer Produkte und Dienstleistungen. Erfahren Sie mehr über Sponsoring.

Chefredakteur: René Klein

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.