Social Media Manager: Aufgaben, Einstellungskriterien und Gehalt

Facebook, Twitter, Instagram: Das sind nur drei von vielen Social Media Plattformen, die Gründer heutzutage für PR- und Marketingmaßnahmen nutzen. Der Konkurrenzkampf um Aufmerksamkeit ist jedoch hoch und Trends ändern sich rasant. Je nach Branche und Zielen kann die Arbeit mit den sozialen Medien sehr zeitintensiv sein - vor allem, wenn man die Bekanntheit des Unternehmens gerade frisch aufbaut.

In den letzten Jahren hat sich das Berufsbild des Social Media Managers entwickelt. Wir zeigen, welche Aufgaben dieser übernimmt, welche Fähigkeiten er mitbringen muss und wann er sich für Gründer lohnt.

Von
Chefredakteur

Chefredakteur: René Klein
Für-Gründer.de Redaktion

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.

Was Sie hier über den Social Media Manager erfahren

In diesem Beitrag können Sie herausfinden, wo Sie das Thema soziale Netzwerke in Ihrem Unternehmen am besten ansiedeln und wann es sich überhaupt lohnt, einen Social Media Manager einzustellen.

Dazu klären wir folgende wichtige Fragen rund um die Position und das Tätigkeitsfeld eines Social Media Managers.

  1. Welche Aufgaben übernimmt ein Social Media Manager?
  2. Welche Fähigkeiten sollte er mitbringen?
  3. PR? Werbung? Marketing? In welcher Abteilung sind die sozialen Medien anzusiedeln?
  4. Vor- und Nachteile, wenn man die Plattformen in die Hände einer Agentur gibt?
  5. Was kostet ein Social Media Manager?
  6. Fazit: Wann lohnt er sich für Gründer?
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Social Media Manager: Aufgaben und Mehrwert

Fast jeder, der einen Internetanschluss hat, ist schon einmal mit den sozialen Netzwerken in Berührung gekommen. Einen Post oder Tweet zu verfassen, bedarf eigentlich keiner eigenen Ausbildung. Doch wer die Kanäle strategisch in ein Unternehmen einbinden will, der sollte mehr tun, als ab und an mal etwas zu posten. Die Plattformen entwickeln sich rasant, neue Plattformen kommen auf den Markt und auch die Trends, die sich inhaltlich bei Facebook und in anderen sozialen Netzwerken entwickeln, sollten im Blick behalten werden.

Um strategisch zu arbeiten, reicht es nicht aus, einen Redaktionsplan zu haben und monatliche oder quartalsweise Reportings zu erstellen. Es gehört auch dazu, sich tagtäglich im Social Web umzusehen und Trends frühzeitig für sich zu erkennen und zu nutzen. Das erfordert viel Zeit, weshalb sich das Berufsbild des Social Media Managers etabliert hat und es bereits eigene Ausbildungsangebote hierfür gibt.

Welche Aufgaben übernimmt dieser nun also genau?

  • Social Media Strategie und Guidelines entwickeln
  • Redaktionsplan erstellen
  • Beiträge (Posts und Tweets) verfassen und veröffentlichen
  • Fortlaufende Storys, beispielsweise bei Instagram, verfassen
  • Mit Nutzern und Kunden schnell und strategisch kommunizieren
  • Aktuelle Trends und Themen recherchieren
  • Analysen durchführen und regelmäßige Reportings erstellen
  • Neue Plattformen testen
  • Sogenannte Shitstorms erkennen und steuern (Krisenkommunikation)

Gerade in jungen und kleineren Unternehmen vermischen sich die klassischen Aufgaben eines Social Media Managers aber mit denen eines Marketing Managers, oft auch Digital oder Online Marketing Manager genannt. Das heißt: Auch Werbekampagnen, die nicht redaktioneller Art sind, sondern klar Ziele der Absatzwirtschaft haben, werden übernommen. Insbesondere bei Unternehmen, die Produkte anbieten, sollen so Neukunden gewonnen bzw. Bestandskunden reaktiviert werden. Auch die Erstellung der Anzeigen (ggf. in Abstimmung mit einem Designer oder einer Agentur) zählt zu diesen Aufgaben.

Tipp

Wo Sie das Thema Social Media ansiedeln sollten, hängt vor allem von Ihrer zugehörigen Strategie ab. Lesen Sie hier, welche Punkte Sie darin definieren sollten.

Diese Fähigkeiten sollte jeder Social Media Manager haben

Neben den klassischen Begrifflichkeiten, welche in Stellenausschreibungen für Social Media Manager genannt werden - z.B. Rechtschreibsicherheit, Ausdrucksweise, Organisationstalent - sollten Sie in einem Einstellungsgespräch vor allem auch herausfinden, ob der potenzielle Mitarbeiter eine gewisse fachliche und technische Grundkenntnis besitzt, einen motivierten und flexiblen Eindruck hinterlässt und ob sie ihm grundlegend auch strategische Fähigkeiten zutrauen.

Diese fünf Dinge sollten Sie herausfinden:

1. Hat der (potenzielle) Social Media Manager t3n, Internet World Business oder Björn Tantau schon einmal gehört?

Hierbei handelt es sich um die drei wohl bekanntesten Webseiten, auf denen man sich über aktuelle Entwicklungen, Tipps und Tools der digitalen Welt informieren kann. Ganz allgemein können Sie aber auch nach Branchenblogs, -webseiten oder -fachmagazinen fragen. Denn auch allfacebook.de oder Marketingmagazine wie HORIZONT oder Werben & Verkaufen zeigen ein grundlegendes Interesse und sprechen für aktuelles Fachwissen.

2. Kann er spontan drei Dinge nennen, die in jeder Social Media Guideline stehen sollten?

Diese Guidelines können zum einen allgemeine Verpflichtungen, die ein Social Media Manager übernimmt, enthalten. Hierzu zählt beispielsweise das Thema Verantwortung, also der bewusste Umgang mit veröffentlichten Informationen oder rechtliche Rahmenbedingungen (Urheberrecht etc.). Zum anderen werden die Guidelines aber auch erstellt, um alle Mitarbeiter an die Hand zu nehmen und festzulegen, inwiefern sich über persönliche Profile in sozialen Medien in einer beruflichen Funktion geäußert werden darf.

3. Kennt der (potenzielle) Mitarbeiter neue Plattformen?

Ein Social Media Manager sollte Offenheit und Begeisterung für neue Kanäle mitbringen. StudiVZ und regionale soziale Netzwerke, die noch vor einigen Jahren als "die" sozialen Medien galten, wurden schnell von Facebook abgelöst. 2016 wird Snapchat als ernstzunehmende Konkurrenz für Facebook und andere soziale Medien diskutiert. Denkt man langfristig, so ist es also nicht nur wichtig, dass der zuständige Mitarbeiter aktuelle Plattformen nutzen kann, sondern auch offen ist für Neues.

4. Hat die Person technische Grundkenntnisse?

Soziale Medien zu beherrschen, bedeutet nicht nur gute Postings erstellen. Auch eine gewisse Affinität für technische Aspekte ist von Vorteil, so dass die Einarbeitungszeit für technische Änderungen oder Neuerungen von Facebook, Twitter und Co. schnell und unkompliziert erfolgen kann.

5. Ist der (potenzielle) Social Media Manager bereit für Wochenend- und Abenddienst?

In den sozialen Medien gibt es keine Öffnungszeiten. Technische Störungen, wichtige Fragen oder auch Kommentare können Tag und Nacht bei Ihnen einlaufen. Insbesondere bei aktuellen Themen, die besonders gut angekommen, aber auch bei Shitstorms, also einer Welle an Negativkommentaren, ist Schnelligkeit gefragt. Social Media Manager sollten daher auch abends oder am Wochenende einen Blick auf die sozialen Netzwerke haben.

Social Media Manager: Eigener Job oder Teil der PR?

Es gibt Unternehmen, die haben eine ganze Redaktion für die sozialen Netzwerke, also mehrere Mitarbeiter, die sich nur mit den diesem Thema auseinandersetzen. Entscheidend ist allen voran der Umfang, in dem Sie in den Netzwerken tätig sein wollen und das wiederum hängt von Ihrer Strategie ab.

Viele Gründer und kleine Start-ups haben keinen eigenen Social Media Manager, sondern verorten diese Aufgaben als Teil eines anderen Jobbereichs. Die Verantwortung der Kanäle kann z.B. auch in den Bereich fallen von: PR-Management, Pressesprechern, Costumer-Relationship-Management oder einer Online-Redaktion. Bevor Sie einen Social Media Manager beauftragen, sollten Sie sich folglich bereits dessen bewusst sein, was Sie grob mit Ihren Kanälen erreichen möchten.

Beispiel 1: Stiefkind Apfelsaft

  • Facebook: 1.250 Fans (Stand 4/2016)
  • Posts: in der Regel max. 10/Monat
  • Interaktion: hoch
  • Social Media Management: Gründerin betreibt Facebook-Account
  • Ziel: Präsenz zeigen, Fans auf dem aktuellen Stand halten

Stiefkind Apfelsaft kann aufgrund einer seltenen Apfelsorte nur eine limitierte Anzahl von Flaschen pro Jahr abfüllen. Der Absatz ist somit begrenzt. Da es feste Geschäftspartner, u.a. einen REWE-Markt und diverse Bars gibt, war der Saft in den vergangenen Jahren immer spätestens zum Jahresende ausverkauft. Ziel des Facebook-Accounts ist es in erster Linie, die aktuellen Fans zu halten und über Neuigkeiten zu informieren. Fachliche Grundkenntnisse bringt die Gründerin aufgrund ihres Zweitjobs - in einer Kommunikationsagentur - mit. Somit wäre es nicht lohnenswert, einen Social Media Manager einzustellen.

Beispiel 2: true fruits Smoothies

  • Facebook: 463.000 Fans (Stand 4/2016)
  • Posts: in der Regel alle ein bis vier Tage ein Post
  • Interaktion: sehr hoch
  • Social Media Management: 2 Personen
  • Ziel: Markenbildung/-bindung und Absatz

Im Falle von true fruits gibt es keine vergleichbare Begrenzung, was den Absatz betrifft. Ziel des Smoothie-Marktführers ist es, bestehende Kunden zu binden, neue zu gewinnen und die Marke zu stärken. Hierfür wird mit der bestehenden Community aktiv interagiert - den positiven Rücklauf könnten die drei Gründer kaum mehr selbst stemmen. Zwei Personen managen bei true fruits die gesamte PR. Dort angesiedelt ist auch das Thema Social Media.

Soziale Medien an Agentur auslagern: ja oder nein?

Eine Alternative zum eigenen Social Media Manager ist die Auslagerung an eine externe Kraft. Zahlreiche Agenturen haben sich auf Community-Management und soziale Medien spezialisiert. Ein wesentlicher Vorteil liegt hier im Punkt Know-how, denn Agenturmitarbeiter bringen auch Erfahrung von anderen Kunden mit und beschäftigen sich in der Regel ausschließlich mit sozialen Medien. Aktuelle Trends oder rechtliche Anpassungen werden schnell erkannt und umgesetzt. Im Gegensatz zu einem eigenen Mitarbeiter benötigt es hier also keine fachliche Einarbeitungs- und Fortbildungszeit. Ressourcen, Wissen und auch notwendige Tools sollten in einer Agentur vorhanden sein, weshalb schnell mit dem Auf- und Ausbau der Kanäle begonnen werden kann.

Nicht zu vernachlässigen sind allerdings die inhaltliche Einarbeitungszeit und der regelmäßige Austausch über aktuelle Themen des Ansprechpartners bei der Agentur. Die Nähe zum Unternehmen fehlt, was die Einschätzung der Relevanz einzelner Themen erschwert. Weitere Nachteile sind die Kosten und die Authentizität. Kosten für die redaktionelle Begleitung durch eine Agentur hängen vom Umfang ab. Ab 1.000 Euro aufwärts erhalten Sie gute Leistungen. Wollen Sie also nur einzelne Aspekte, wie bspw. das Monitoring auslagern, so ist es sicherlich günstiger, eine Agentur zu beauftragen. Ab einer gewissen Größe der Kanäle kann sich ein Social Media Manager aber schnell lohnen.

So viel kostet ein Social Media Manager

Wie bei anderen Jobs auch, unterscheiden sich Gehälter nach Region, Arbeitserfahrung und Branche. Laut der Webseite Gehalt.de* haben Social Media Manager ganz generell ein durchschnittliches Jahresgehalt von 29.500 und 46.000 Euro. Auf Start-ups bezogen liegen die Gehälter für Social Media Manager zwischen 31.000 und 38.000 Euro. Wichtig für die Kalkulation ist jedoch, dass ggf. weitere Aufgaben miteinbezogen werden müssen. So verdienen PR-Manager in der Regel deutlich über 40.000 Euro.

(*Hinweis: Auf der Website Gehalt.de werden jährlich 250.000 Gehaltsdaten von Personen eingetragen, die dann von Beratern auf Plausibilität und Stimmigkeit geprüft werden. Zwar handelt es sich hierbei nicht um repräsentative Umfragen, die Zahlen können jedoch eine Tendenz aufzeigen. Vergleichbare Seiten kommen zu ähnlichen Ergebnissen.)

Fazit: Wann lohnt sich ein Social Media Manager?

Wenn Sie überlegen, eine Person für die Betreuung Ihrer sozialen Netzwerke zu beauftragen, sollten Sie sich diese Fragen stellen:

  • Welche Ziele wollen Sie durch die Kommunikation in den sozialen Medien erreichen?
  • In welchem Umfang müssen Sie hierfür die Plattformen nutzen?
  • Ist es in Ihrem Tätigkeitsfeld wichtig, besonders schnell Trends nachzugehen?
  • Gibt es Angestellte, die das Know-how bereits mitbringen...
  • ...und die Kapazitäten hierfür haben (bzw. geschaffen werden können)?
  • Wie viel Budget steht zur Verfügung?

Ein Social Media Manager hilft Ihnen auch bei der Erstellung und Umsetzung eines Konzepts für Ihre Kanäle und dem anschließenden und regelmäßigen Social Media Monitoring. Lesen Sie hier weiter, um zu erfahren, welche Plattformen es für welche Zielgruppen gibt. Informieren Sie sich außerdem auf Für-Gründer.de über generelle Möglichkeiten, die Sie fernab von Social Media durch Öffentlichkeitsarbeit haben. Auch die Pressearbeit kann Ihr Unternehmen vorantreiben.

Tipp

Die 10 besten Projektmanagement-Tools im Vergleich finden Sie im GründerDaily.

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Chefredakteur: René Klein

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.