Nachhaltige Websites gestalten: So profitieren Startups

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Inspiration

Nachhaltigkeit ist zu einem zentralen Wettbewerbsthema geworden. Durch eine bewusst nachhaltige Gestaltung einzelner Prozesse können Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal schaffen, das sich an den zeitgemäßen Anforderungen ihrer Zielgruppen orientiert. Die Website, als Aushängeschild im digitalen Zeitalter, bietet vielfältige Möglichkeiten, um den Nachhaltigkeitsgedanken sichtbar zu machen.

Die Website als digitale Visitenkarte

Die Digitalisierung hat den unternehmerischen Wettbewerb in vielen Teilbereichen in den virtuellen Raum verlegt. Aktuelle Trends und Erhebungen zeigen, dass potenzielle Privat- und Geschäftskunden mit mehr als 80 Prozent ihre Suche nach möglichen Anbietern und Kooperationspartnern fast ausschließlich ins Internet verlegen. Auch Kaufentscheidungen und die Auswahl des passenden Unternehmens werden in mehr als Dreiviertel der Fälle von Bewertungen im digitalen Bereich beeinflusst. Diese Entwicklung hat die Website eines Unternehmens zu seiner digitalen Visitenkarte werden lassen.

Insbesondere für Startups birgt der digitale Auftritt enormes Potenzial, um sich erfolgreich am Markt zu positionieren, sich in der gewünschten Zielgruppe einen Namen zu machen und die Philosophie und die Ziele des Unternehmens zielgerichtet sichtbar zu machen. So wird die Website zu einem essenziellen Bestandteil einer ganzheitlichen und erfolgreichen Marketingstrategie. Mit einem nachhaltig gestalteten Internetauftritt können Gründer ein sichtbares Zeichen für ökologisch verantwortungsvolle Unternehmensprozesse setzen und sich damit einen Wettbewerbsvorteil sichern, der die Zukunft branchenübergreifend prägen wird.

Die nachhaltige Website als Wettbewerbsvorteil

Nachhaltiges Handeln ist für Unternehmen zu einem mächtigen Marketinginstrument im internationalen Wettbewerb geworden. Eine Studie der LBBW aus dem Jahr 2022 mit dem Titel „Nachhaltigkeit lohnt sich – Gesellschaft und Unternehmen im Wandel" zeigt, dass bereits rund 50 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher ihren Fokus verändert haben und bewusst auf Anbieter setzen, die sich sozial und ökologisch verantwortungsbewusst präsentieren.

Doch die Auswirkungen einer bewusst nachhaltigen Unternehmensausrichtung zeigt sich in noch vielfältigerer Weise. So ergab die Studie, dass Unternehmen mit nachhaltiger Ausrichtung ihre Effizienz steigern, eine höhere Marge erzielen, bessere Chancen im Kampf um qualifizierte Mitarbeiter haben und intern eine größere Mitarbeiterzufriedenheit aufweisen und damit die Effizienz im Unternehmen zusätzlich steigern können.

Die bewusst nachhaltige Gestaltung einer repräsentativen Webpräsenz ist eines der sichtbarsten Zeichen für unternehmerische Verantwortung und eine nachhaltige Ausrichtung.

Das sind die Vorteile einer nachhaltig gestalteten Internetpräsenz auf einen Blick:

  • Sichtbarer Umweltschutz: Der Betrieb von Servern und Rechenzentren verbraucht immense Mengen an Energie. Durch die Gestaltung nachhaltiger Prozesse und optimierte Websites können Startups ihren CO2-Fußabdruck reduzieren und dies auch nach außen sichtbar machen.
  • Veränderte Kundenerwartungen: Immer mehr Verbraucher legen Wert auf Nachhaltigkeit und bevorzugen Unternehmen, die auf ökologisch verantwortungsvolle Prozesse setzen. Eine nachhaltige Website kann daher die Markenwahrnehmung positiv beeinflussen und die Kundenbindung stärken.
  • Kosteneffizienz: Nachhaltigkeit schlägt sich in unternehmerischer Effizienz nieder. Durch eine optimierte Website können Ladezeiten verkürzt und der Datenverkehr reduziert werden. Dies führt zu geringeren Betriebskosten und einer verbesserten Benutzererfahrung.
  • Verbesserte Benutzererfahrung stärkt die Kundenbindung: Eine nachhaltig gestaltete Website geht aufgrund der effizienten Gestaltung der Benutzeroberfläche und der Hintergrundprozesse mit einem positiven Nutzererlebnis einher. Kurze Ladezeiten, eine intuitive Bedienoberfläche und schnelle und effiziente Suchprozesse verbessern die Benutzererfahrung und können damit die Absprungrate verringern und die Kundenbindung stärken.
  • Regulatorische Vorteile: In vielen Ländern werden gesetzliche Anforderungen an die Umweltverträglichkeit von Unternehmen immer strenger. Nachhaltige Websites können dabei helfen, diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Eine nachhaltige Website gestalten: So geht es

Die Gestaltung einer Webpräsenz ist ein ebenso essenzieller wie individueller Teilprozess der Gründungsphase. Da Startups in der ersten Zeit meist über ein begrenztes Budget verfügen, fehlen häufig die Ressourcen, um die Gestaltung der Internetseite in professionelle Hände zu geben. Zum Glück gibt es nützliche Programme, mit denen Gründer selbstständig eine Website erstellen und dabei im praktischen Baukastensystem eigene Schwerpunkte setzen können.

Wer bei der Erstellung von Anfang an ein paar konkrete Aspekte berücksichtigt, gestaltet eine nachhaltige Webpräsenz, die Eindruck macht.

1. Auswahl eines nachhaltigen Hosting-Anbieters

Energieeffiziente Hosting-Anbieter setzen auf Hosting-Dienste, die erneuerbare Energien nutzen und klimaneutral arbeiten. Sie investieren in erneuerbare Energien und kompensieren ihre CO2-Emissionen.

2. Ladezeiten optimieren

Durch die Optimierung von Ladezeiten lässt sich nicht nur das Nutzererlebnis verbessern, auch der Energieverbrauch der Website und damit die CO2-Emissionen lassen sich damit deutlich reduzieren.

Und so lassen sich die Ladezeiten einer Website optimieren:

  • Komprimierung von Bildern: Verwendet Tools wie TinyPNG oder ImageOptim, um die Dateigröße von Bildern zu reduzieren, ohne die Qualität zu beeinträchtigen. Dies reduziert den Datenverkehr und beschleunigt die Ladezeiten.
  • Minimierung von JavaScript und CSS: Reduziert die Dateigröße Ihrer JavaScript- und CSS-Dateien durch Minifizierung. Tools wie UglifyJS und CSSNano helfen dabei, unnötige Zeichen aus Ihrem Code zu entfernen.
  • Content Delivery Networks (CDNs): Nutzt CDNs wie Cloudflare oder Akamai, um Inhalte schneller und effizienter an Ihre Benutzer zu liefern. CDNs verteilen Ihre Website-Daten auf mehrere Server weltweit, was die Ladezeiten verkürzt und den Energieverbrauch senkt.

3. Den Datenverkehr reduzieren

Je geringer der Datenverkehr, der zwischen Website und Nutzer bei jedem Besuch umgesetzt werden muss, desto geringer ist der Energieverbrauch und damit auch die CO2-Emission einer Website.

Und so lässt sich der Datenverkehr gezielt reduzieren:

  • Vermeidung unnötiger Animationen und Videos: Setzt auf einfache, klare Designs und vermeidet große Dateien, die viel Bandbreite verbrauchen. Wenn Videos notwendig sind, nutzt Formate wie WebM, die effizienter sind.
  • Lazy Loading: Implementiert Lazy Loading für Bilder und Videos, sodass diese erst geladen werden, wenn sie tatsächlich benötigt werden. Dies reduziert den initialen Datenverkehr und beschleunigt die Ladezeiten.

4. Bewusst auf ein nachhaltiges Webdesign setzen

Mit einem grundlegend nachhaltigen Webdesign lassen sich Energieverbrauch und CO2-Emissionen dauerhaft reduzieren.

Diese Prinzipien unterstützen ein nachhaltiges Webdesign:

  • Minimalistisches Design: Verwendet ein schlichtes und funktionales Design, das auf das Wesentliche fokussiert ist. Weniger Elemente bedeuten weniger Datenverkehr und eine geringere Belastung für die Server.
  • Langlebige Web-Technologien: Setzt auf bewährte und stabile Technologien, die über lange Zeiträume hinweg unterstützt werden. Vermeidet Technologien, die häufige Updates erfordern und somit mehr Ressourcen verbrauchen.

5. Nutzung von Baukastensystemen mit umweltfreundlichen Hosting-Optionen

Baukastensysteme sind ebenso praktische wie nachhaltige Begleiter für die Erstellung einer eigenen Website. Mit den leicht zu bedienenden und intuitiven Programmen können Gründer ihre Webpräsenz selbst erstellen und jederzeit anpassen, ohne dafür das begrenzte Budget zu stark strapazieren zu müssen.

Die Auswahl sollte dabei auf nachhaltige Baukastensysteme fallen, die umweltfreundliche Hosting-Optionen bieten und eine ressourcenschonende Optimierung der Website ermöglichen.

  • Effiziente Vorlagen: Nutzt schlanke, gut optimierte Vorlagen, die wenig Ressourcen verbrauchen. Viele Baukastensysteme bieten umweltfreundliche Designs an, die speziell auf Nachhaltigkeit ausgelegt sind. Wählt Vorlagen, die nicht nur optisch ansprechend, sondern auch technisch effizient sind.
  • Bildoptimierung: Auch Baukastensysteme bieten Tools zur Bildkomprimierung an. Nutzt diese, um die Dateigröße zu reduzieren und die Ladezeiten zu verbessern. Plattformen wie Squarespace und Wix bieten integrierte Bildbearbeitungstools, die es einfach machen, Bilder zu optimieren.
  • Plugins und Add-Ons: Verwendet nur notwendige Plugins und Add-Ons. Überflüssige Erweiterungen erhöhen den Ressourcenverbrauch und können die Performance Ihrer Website beeinträchtigen. Prüft regelmäßig Plugins und entfernet diejenigen, die nicht mehr benötigt werden.
  • Testen der Ladezeiten: Verwendet Tools wie Google PageSpeed Insights oder GTmetrix, um die Ladezeiten Ihrer Website zu überprüfen und Optimierungspotenziale zu identifizieren. Diese Tools geben auch konkrete Empfehlungen, wie ihr die Performance Ihrer Website verbessern könnt.
  • Browser-Caching: Nutzt Browser-Caching, um die Anzahl der Serveranfragen zu reduzieren. Dies sorgt dafür, dass wiederkehrende Besucher bestimmte Teile Ihrer Website aus ihrem lokalen Cache laden, was die Ladezeiten verkürzt und den Energieverbrauch senkt.
  • Statische Seiten: Wenn möglich, nutzt statische Seiten anstelle von dynamischen Inhalten. Statische Seiten laden schneller und verbrauchen weniger Energie, da sie keine serverseitigen Datenbankabfragen benötigen.
  • Barrierefreies Design: Ein barrierefreies Design macht Ihre Website nicht nur für alle Benutzer zugänglich, sondern trägt auch zur Nachhaltigkeit bei. Optimierte, barrierefreie Websites sind oft effizienter und ressourcenschonender.

Fazit

Mit einer nachhaltig gestalteten Website können sich Startups von Anfang an einen Wettbewerbsvorteil sichern. Ein ressourcenschonender Webauftritt steigert die Effizienz und senkt die Kosten. Gleichzeitig können sichtbar nachhaltig gestaltete Unternehmensseiten das Nutzererlebnis verbessern, ein positives Markenimage kreieren und damit die Kundenbindung langfristig stärken. Gründer, die einen nachhaltigen Webauftritt zum essenziellen Bestandteil ihrer Marketingstrategie machen, investieren in eine zukunftsorientierte Ausrichtung und nehmen gleichzeitig ihre ökologische Verantwortung wahr. So wird die nachhaltige Website zu einem Win-Win-Projekt und unterstützt Startups dabei, bereits in der Gründungsphase eine positive Außenwirkung zu erzielen.

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