Ein Elevator Pitch mit Oliver Samwer: I want you to start!

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Wenn es nach Oliver Samwer geht, glauben Sie diesem Artikel bitte nicht. Denn der Rocket-CEO ist überzeugt, Medien haben stets zu wenige Informationen und Entrepreneure sollten sich um die Berichterstattung über ihr Unternehmen nicht kümmern. Die klare Ansage lautet: kein Google Alert. Ebenso hält er von Start-up-Sendungen wie etwa „Kampf der Start-ups" nicht sonderlich viel. Dort gehe es zu viel um Emotionen und Hingabe. Im Fokus für ihn: Think Big! Es geht ihm um die große Geschäftsidee. Wir stimmen Herrn Samwer zu, denn alles wiedergeben können wir in diesem Artikel nicht. Aber wir werden ein paar Highlights von der WHU-Gründerkonferenz „IdeaLab" 2015 zusammenfassen.

 

„Wer von euch hat eine Idee", fragt Oliver Samwer. Er steht in einem restlos ausgefüllten Hörsaal der WHU in Vallendar, wo er selbst früher einmal Student war. Wenige Hände gehen in die Luft. „Und wer von euch hat ein Unternehmen?" Es sind schon ein paar mehr Finger zu sehen. „Mehr Unternehmen als Ideen", lacht der Seriengründer, „naja".

Samwer sucht weiter nach Teilnehmern für einen unerwartet veranstalteten Elevator Pitch. Menschen mit Sparschwein kann er nicht finden, daher nimmt er solche mit Bankkonto als Investoren. Die Lacher sind auf seiner Seite, im Publikum sitzen echte Fans. Der Seriengründer gilt bei vielen Studierenden als Gründeridol. Er ist der Liebling des Events. Das wird schon klar, bevor die anderen Speaker eine Chance haben, auf die Bühne zu kommen.

Mehr werden wir an dieser Stelle selbst gar nicht über Samwers Auftritt berichten. Nur die halbe Wahrheit sagen, wollen wir nicht, das mag der medienkritische Seriengründer schließlich nicht. Wir könnten Samwers schwungvollen Beitrag auf der IdeaLab! schwarz auf weiß ohnehin nie so rüberbringen, wie er es live gemacht hat. Daher an dieser Stelle der Pitch in voller Länge, Farbe und Bewegtbild:

Hinweis: Die Veröffentlichung dieses Video wurde, trotz Medienpartnerschaft, kurz nach dem Event von den Veranstaltern untersagt.

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Nach Pitch und Fragerunde gab der Rocket-Chef den Studierenden noch ein paar Dinge mit auf den Weg:

  • I want you to start!
  • Do put some rational about your decision!
  • Social is something Europe needs!

Keine motivierten Mitarbeiter = kein Erfolg

Auch wenn Oliver Samwer das Highlight der Veranstaltung war, teilten auch viele andere namhafte Gründer vor vollem Hörsaal ihre spannende Erfahrungen. Martin Ott, Managing Director Northern Europe bei Facebook, erklärte beispielsweise, dass ein Unternehmer nach vier Prinzipien arbeiten muss:

1. Think Mobile

2. Think Product

3. Think 1 %

4. Think Partnership

Martin Ott IdeaLab 2015 Egal, wie weit man mit seinem Unternehmen ist: 1 % ist erreicht, so die Einstellung von Martin Ott von Facebook.

Für einen Entrepreneur ist demnach nie etwas fertig. Nur, wenn ein CEO immer 1 % der Reise sieht, kann er mit seinem Unternehmen weiter wachsen. Außerdem betont Ott, wie sehr es auf die Mitarbeiter ankommt. Persönliche und unternehmerische Ziele sind für ihn gleichermaßen wichtig, damit die besten Mitarbeiter nicht wegbrechen. Ähnlich sieht das auch Evgeny Tchebotarev, Gründer von 500px, der in seinem Unternehmen einen, wie er es nennt, „Funplace" schafft, damit Mitarbeiter gern und motiviert zur Arbeit kommen.

Bei Zalando geht man noch einen Schritt weiter. „Ohne unsere Mitarbeiter wären wir nicht da, wo wir heute sind", da sind die drei Gründer sich einig.

Die Kunst sehen Robert Gentz, David Schneider und Rubin Ritter darin, die Qualifikationen der Leute zu erkennen und in den entsprechend passenden Positionen einzusetzen.

IdeaLab! 2015: Ideen im Überblick

Neben abwechslungsreichen Reden kamen auch Start-up-Unternehmer auf Kapitalsuche zu Wort. Sie hatten auf der IdeaLab! 2015 die Möglichkeit, sich vor einigen Investoren vorzustellen. Die Kandidaten im Kurzporträt:

  • evopark Nie wieder Parkschein ziehen, nie wieder Parkplatz suchen. Mit der evopark-App können freie Partner-Parkhäuser gefunden werden und, ohne zu stoppen oder gar ein Ticket zu lösen, kann man ein- und ausfahren. Dabei wird über eine in der Windschutzscheibe liegende Karte abgerechnet. Wer bei Partnern einkauft, erhält zudem noch einen Rabatt. Momentan ist das Angebot auf Düsseldorf begrenzt.
  • MyCouchbox MyCouchbox ist ein Abocommerce-Modell für Süßigkeiten. Eine Box kostet zehn Euro und garantiert einen höheren Wert des Inhalts. Selbst bezahlt MyCouchbox aber nichts für die Süßigkeiten. Das Geschäftsmodell basiert auf Kooperationen mit Herstellern.
  • Get Amber Herrenunterwäsche, für die attraktive Damen werben. Das ist das Geschäftsmodell von Get Amber. Sie selbst sehen das als USP, bieten aber noch mehr. Die Gründer wollen dafür sorgen, dass Männer fernab von H&M oder Calvin Klein eine Markenbindung zu Unterwäsche aufbauen, und zwar durch Qualität.

Get Amber Werbung Get Amber ist überzeugt: Frauen als Models für Männerunterwäsche ist ein USP. (Foto: Get Amber)

  • Just Spices Das Düsseldorfer Start-up Just Spices ist ein Onlineshop für Gewürze, Gewürzmischungen und Zubehör. Über 120 Reingewürze zählen zum Sortiment. Erst neulich waren die Gründer bei uns im Interview.
  • Loopline Systems Dieses Start-up Loopline Systems hat eine Cloud-Lösung zur Steuerung von Feedback und der Entwicklung von Mitarbeitern im Unternehmen programmiert.<wbr />
  • Boxmesh Boxmesh soll das Airbnb für Pakete werden: Nutzer können sich mit ihrer Adresse auf der App registrieren und bekommen angezeigt, wer in der Nachbarschaft bereit ist, Pakete anzunehmen. Außerdem können Nutzer per Chat über die App auch einen Abholtermin vereinbaren.

Studenten traut Euch!

Gründerevents an Hochschulen wie die WHU-Gründerkonferenz „IdeaLab" richten sich vor allem an studentische Gründer, von denen es in Deutschland noch zu wenige gibt. Dabei wird die Gründung aus der Hochschule mit dem EXIST Gründerstipendium gefördert.

Alle anstehenden Gründerveranstaltungen finden Sie in unserem Kalender.

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