Eigene Büroräume anmieten: Diese smarten Alternativen gibt es
Die Anmietung eigener Büroräume kann das Gründungsvorhaben vereiteln. Mieten und anfänglich geringe Einnahmen machen es schwierig, rasch die schwarze Null zu erreichen und Gewinne zu erwirtschaften. Doch es gibt einige Alternativen, wie sich Büro und Kostenersparnis vereinen lassen.

Wann ein externes Büro sinnvoll ist
Wer sich selbstständig machen möchte, plant im besten Fall frühzeitig. Wie viel Budget benötigt wird, hängt nicht nur vom unternehmerischen Vorhaben, sondern auch von den anfallenden Nebenkosten ab. Hierzu zählen nicht nur Hard- und Software oder mögliche Mitarbeiterkosten, sondern vor allem Mieten für Büroräumlichkeiten.
Bei der Erstellung des Businessplans finden sich die Aufwendungen für diese geplanten Ausgaben wieder und können über den unternehmerischen Erfolg entscheiden. Schließlich sind die Mieten für Büroräumlichkeiten in vielen Regionen in den letzten Jahren enorm gestiegen. Doch es gibt deutliche Unterschiede. Wer eine Immobilie in Ingolstadt sucht und einen regionalen Profi beauftragt, hat mit etwas Glück deutlich mehr kostengünstige Auswahl als in Berlin oder Frankfurt am Main. Um sich das Geld für teure Mieten zu sparen, nutzen viele Gründende Alternativen und Übergangslösungen; arbeiten beispielsweise von Zuhause aus.
Manchmal ist die Homeoffice-Lösung jedoch nicht angebracht, beispielsweise bei häufigem Kundenkontakt oder benötigter Laufkundschaft. Werden für das Gründungsvorhaben zusätzliche Mitarbeitende benötigt, sind eigene Büroräumlichkeiten ebenfalls von Vorteil.
Das Arbeitszimmer als externe Büroraum-Alternative
Ein Büro in den eigenen vier Wänden ist nicht nur praktisch, sondern spart häufig auch enorme Kosten. Allerdings sollte der Arbeitsplatz getrennt vom anderen Wohnumfeld sein. Wer seine Unternehmensgründung von der Couch aus, mit dem Laptop auf dem Schoß aus realisiert, hat zwar viel Flexibilität, allerdings wird es oft an dem ausreichenden Fokus und der Konzentration mangeln. Schließlich lauert mit Stereoanlage, Fernsehen und dem Blick in die Küche so manche Ablenkungsfalle.
Auch Kundenbesuche sind in einem Wohnzimmer-Büro nur schwer möglich bzw. zeugen weniger von Professionalität. Empfehlenswert ist ein abgeschlossener Raum, in dem sich alle notwendigen Arbeitsutensilien befinden. Er kann steuerlich geltend gemacht werden und bringt gerade bei Unternehmensgründung eine enorme Entlastung bei der Einkommensteuer, ohne dafür jedoch zu hohe Kosten zu verursachen.
Diese Kosten können für das häusliche Arbeitszimmer geltend gemacht werden
Wer zu Hause arbeitet und sein Gründungsvorhaben voranbringen möchte, achtet natürlich vor allem auf die Kosten. Anfangs fehlen häufig die ausreichenden Einnahmen, sodass möglichst hohe Sparmaßnahmen in den Fokus rücken. So ist es sinnvoll, für die Bekanntheit der eigenen Website mit Profis zusammenzuarbeiten und beispielsweise in eine Ads-Agentur zu investieren.
Behilflich bei der Kostenrealisierung kann das eigene Arbeitszimmer sein, denn Aufwendungen für deren Unterhaltung lassen sich steuerlich geltend machen. Anteilig können Gründende beispielsweise Strom, Wasser, Heizung, Miete für den Wohnraum, Gebühren für den Schornsteinfeger oder die Kosten für die Müllabfuhr absetzen. Als Grundformel gilt: Die Arbeitszimmerfläche wird durch die Gesamtfläche der Wohnung geteilt und mit dem Faktor 100 multipliziert.
Zur Reduktion der Steuerlast tragen auch Anschaffungen für das häusliche Büro bei. Neben den Einrichtungsgegenständen können auch Renovierungskosten angesetzt werden.

Coworking Space: Eine smarte Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen
In den Jahren hat sich die Arbeitswelt enorm verändert. Wie soll das Arbeitsumfeld aussehen? Statt im Büro möchten immer mehr Gründende flexibler sein und wünschen sich vor allem als Soloselbstständige mehr Kontakt zu anderen smarten Köpfen.
Mittlerweile gibt es in fast jeder größeren Stadt sogenannte Coworking Spaces. Sie arbeiten nach dem Prinzip, sich das Büro mit anderen zu teilen. Der Vorteil dabei bezieht sich nicht nur auf die geringeren Kosten, sondern auch auf die Chance, mit anderen Selbstständigen in Kontakt zu kommen.
Flexibilität ist oberstes Prinzip, denn die Anmietung der Spaces kann ganz unterschiedlich erfolgen: stündlich, mehrere Tage oder sogar langfristig. Wer möchte, kann sogar immer wieder in verschiedene Coworking Spaces umziehen. So viel räumliche Abwechslung tut vor allem der Kreativität gut, wie Experten herausgefunden haben. Wer sich immer wieder seinem neuen Arbeitsumfeld anpasst, überträgt diese Agilität häufig auch in seine Arbeitsweise.

Ein gelungenes Arbeitsumfeld auch für Mitarbeitende: So steigt die Motivation gleich bei Gründung
Wer nicht allein gründet, sondern ein Team um sich schart, sollte auch ein angenehmes Arbeitsumfeld berücksichtigen. Möglich ist auch hier eine individuelle Büro-Lösung, sodass es den Mitarbeitenden beispielsweise freigestellt wird, ob sie zu Hause oder in einem festen Büro arbeiten möchten.
Ein Büro als Fixpunkt für das Team hat viele Vorteile. Hier können sich nicht nur alle versammeln und austauschen, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärken. Durch die Schaffung individueller Arbeitsplätze und dem eingeräumten Mitspracherecht der Mitarbeitenden kann jeder sein Umfeld so einrichten, dass maximale Produktivität daraus resultiert.
Zugleich gibt es neben der Individualität und Privatsphäre auch die Chance, sich bei regelmäßigen Meetings oder Ritualen auszutauschen und das Teamgefüge zu stärken. Gemeinschaftliche Frühstücks- oder Mittagspause helfen, sich auch fernab der Arbeit auszutauschen und eine persönliche Ebene zu finden. Solche Rituale verbessern das Zusammengehörigkeitsgefühl und machen auch stressige Situationen deutlich erträglicher. Gerade in der Anfangsphase eines Gründungsvorhabens ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen, um das Unternehmen gemeinschaftlich voranzubringen.
Tipp: Feelgood-Kultur etablieren
Die Zukunft der Arbeitswelt hat längst begonnen und bringt nicht nur Work-Life-Balance, sondern auch eine Feelgood-Kultur mit sich. Ziel ist es, dass sich Mitarbeitende in ihrer Jobausübung wohlfühlen, schließlich verbringen sie hier den Großteil ihres Tages. Zu den Wohlfühlfaktoren gehört nicht nur ein angenehmer Arbeitsplatz, sondern auch eine gute Arbeitsatmosphäre. Kommunikation auf Augenhöhe, eine faire Bezahlung, flache Hierarchien und Mitspracherecht punkten bei (neuen) Mitarbeitenden und sorgen dafür, dass sie auch in fordernden Unternehmenszeiten ihr Bestes geben.