Culture-Check für Bewerber: So findet Catering-Start-up die besten Mitarbeiter

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Trotz hart umkämpften Arbeitsmarkt keine Abstriche: Lemoncat-Gründerin Doreen Huber hat eine ganz eigene Taktik, wie sie die passenden Bewerber für ihr Unternehmen findet. Nur wer den "Culture-Check" besteht, passt ins Team des digitalen Catering-Marktplatzes - und kann langfristig diverse Vorteile genießen.

 

GründerDaily: Hallo Doreen, wenn man eure Website besucht, läuft einem erst einmal das Wasser im Mund zusammen. Ihr versprecht Business Catering auf einen Klick. Was ist das Besondere an Lemoncat im Vergleich zur starken Konkurrenz?

Doreen von Lemoncat: LEMONCAT ist ein Onlinemarktplatz für Business Catering. Ob Firmenfrühstück, Business-Lunch, Food Trucks für Ihre Firmenfeier oder Snacks fürs Meeting - wir arbeiten mit regionalen Caterern zusammen und finden das passende Business Catering für alle Business-Events.

Neben unserem Marktplatz, auf dem Kunden aus den besten lokalen Menüs auswählen können, gehören auch individuelle Anfragen zu unserem Spezialgebiet. Wir garantieren unseren Kunden die beste Wahl durch unser Netzwerk an über 500 Caterern in ganz Deutschland, die einfachste Kommunikation mit den Caterern durch unsere Chatfunktion, den besten Kundensupport, die schnellsten Vergleichsangebote, 25 Prozent Kostenersparnis und die höchste Kundenzufriedenheit, die sich in unseren ausgezeichneten Kundenbewertungen widerspiegelt.

GründerDaily: Ihr beliefert von der Vorstandssitzung bis hin zum Sommerfest, von 10 bis 2.000 Personen. Wie schafft man es, so viele Kunden und Formate zu bedienen?

Doreen von Lemoncat: Seit Bestehen von LEMONCAT, also innerhalb der letzten drei Jahre, haben wir uns deutschlandweit ein starkes Netzwerk an großartigen und vor allem loyalen Caterern aufgebaut, die alle unterschiedliche Schwerpunkte haben, sodass wir vor allem in den großen Städten richtig gut aufgestellt sind und Events aller Arten und Ausmaße bedienen können.

Lemoncat "[W]enn eine Frau an der Spitze steht, dann ist das ganze Unternehmen wunderbar divers [...] Ist das nicht so, dann krankt es in der ganzen Firma." (Foto: Lemoncat)

Im Laufe der Zeit hat sich ganz gut herauskristallisiert, welcher Caterer welche Art von Veranstaltung am besten abdecken kann und genau da versuchen wir die Caterer zu pushen und ihnen die Aufträge zuzuteilen, von denen wir wissen, dass sie sie erfolgreich umsetzen werden.

GründerDaily: Welche Kanäle sind die wichtigsten zur Kundenansprache?

Doreen von Lemoncat: Das sind ganz unterschiedliche Kanäle. Dazu gehört unser eigener digitaler Marktplatz mit integrierter Chat-Funktion für Kunden und Caterer. Außerdem möchten wir unsere Kunden gerne über unseren Content, wie den Blog inspirieren.

Wir haben aber auch persönliche VIP-Event Experten, die vor allem für unsere Club Kunden zuständig sind. Über Social Media geben wir unseren Kunden jede Woche Einblicke, wie ein gelungenes, ausgefallenes, gesundes etc. Catering aussehen kann. Und schließlich unsere wöchentlichen Newsletter mit kreativem und hilfreichem Input rund ums Büro- und Eventcatering.

GründerDaily: Du hast Millionen an Finanzierung erhalten und bringst die Digitalisierung des Caterings voran – mit einem virtuellen Marktplatz mit Menüs, mit Caterdesk als SaaS-Lösung für Caterer sowie mit einem Club für die Kunden. Was sind deine weiteren Ziele bis Ende 2019?

Doreen von Lemoncat: Mein Team und ich sind sehr ambitioniert. Wir wollen LEMONCAT zu einer internationalen Marke machen und unsere SaaS Lösung CATERDESK würden wir gern allen Caterern weltweit zur Verfügung stellen, um ihr Geschäft zu digitalisieren und um Kunden online zu gewinnen. Daher haben wir viel vor in 2019. Insbesondere werden wir viele neue, tolle Produkt-Features vorstellen. Es bleibt also spannend.

GründerDaily: Managementerfahrung hast du bereits durch vorherige Gründungen und Jobs, beispielsweise als COO bei Delivery Hero, gesammelt. Welche Eigenschaften braucht man, um so jung so erfolgreich zu sein?

Doreen von Lemoncat: Durchhaltevermögen. Ich bin aber nichtsdestotrotz ein Fan von schnellen Entscheidungen. Ich würde ich auch sagen, ein gewisser Mut gehört dazu. Und ganz wichtig: Know your Customer.

Wer seine Kunden kennt und die Bedürfnisse versteht ist King beziehungsweise Queen!

GründerDaily: Außerdem braucht es ein starkes Team. Ihr seid 40 Mitarbeiter bei Lemoncat. Auf was kommt es dir bei der Bewerberauswahl an?

Doreen von Lemoncat: Um ein kompetentes Team auf die Beine zu stellen, das funktioniert und das Unternehmen weiterbringt und vorantreibt, reicht es nicht einfach smarte Menschen mit beeindruckendem Lebenslauf und den nötigen Skills in einem Raum zu stecken und machen zu lassen.

Worauf es neben all dem auch ankommt, sind soziale Kompetenzen und Teamfähigkeit.

Alle neuen Mitarbeiter gehen, bevor sie final eingestellt werden, durch einen Culture-Check, um festzustellen, ob die Person auch menschlich ein guter Fit für LEMONCAT ist. Am liebsten mache ich ihn selbst. Wenn ich nicht kann, übernehmen dies zwei meiner Mitarbeiter, die am längsten bei uns sind und die DNA von LEMONCAT am besten verkörpern.

Derjenige von uns, der das Interview führt, muss sich im Anschluss fragen: Würde ich mit dieser Person in den Urlaub fahren?

Wenn „Ja“, dann wird die Person eingestellt, ansonsten eben nicht.

Gerade im Start-up, wo man sehr viel und intensiv zusammenarbeitet, achte ich darauf, dass wir unsere tolle Firmenkultur bewahren.

GründerDaily: Du sprichst dich sehr stark für Gleichberechtigung und Frauen in Führungspositionen aus. Die Hälfte der Managementpositionen sind mit Frauen besetzt. Was macht gemischte Teams aus?

Doreen von Lemoncat: Ich bin ein großer Verfechter der Frauenquote! Wir schreiben das Jahr 2019 und der prozentuale Anteil von Frauen im Top Management ist unerträglich niedrig. Sowas kann man nur aufbrechen, indem man große Firmen verpflichtet. Der Rest folgt von selbst.

Meine Erfahrung zeigt, wenn eine Frau an der Spitze steht, dann ist das ganze Unternehmen wunderbar divers und man findet überall Frauen in Führungspositionen. Ist das nicht so, dann krankt es in der ganzen Firma.

Also mehr Frauen in die Führungsetagen und alle profitieren!

GründerDaily: Wie findest du im hart umkämpften Markt die richtigen Mitarbeiter?

Doreen von Lemoncat: Dank meiner Erfahrung aus Tausenden Jobinterviews und meinen persönlichen HR-Regeln. Ich bin immer überzeugt, wenn ich jemanden einstelle, aber natürlich wurde ich auch schon enttäuscht. Daher gilt für mich:

  1. Versuche immer nur den Besten für eine Position zu finden.
  2. Culture Check: Passt die Person wirklich zu uns?
  3. Keine Mitarbeiter von der Konkurrenz. Wir wollen Mitarbeiter, die für LEMONCAT brennen und nicht nur in unserer Branche bei irgendeiner Firma arbeiten wollen.
  4. Stelle keine Jobhopper ein, die weniger als ein Jahr bei anderen Arbeitgebern waren. Die werden auch bei mir nicht lange bleiben.
  5. Bei Kündigung gibt es kein Zurück. Probleme, die der frühere Mitarbeiter bei uns hatte, sind auch später nach anderen Jobs nicht gelöst.

GründerDaily: Und was bietet man als frisch gebackener Gründer seinen Mitarbeitern als Anreiz, wenn man noch nicht so bekannt ist?

Doreen von Lemoncat: Als junges und modernes Unternehmen ist es mir wichtig, dass meine Mitarbeiter sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen und jeden Tag gerne hierherkommen. Neben reichlich Obst, Tee und Kaffee organisieren wir wöchentliche Team Lunches, Drinks & Numbers Freitagnachmittag, Geburtstagskuchen und Quartals-Kick-Off Events.

Lemoncat Ein sehr guter Kundenservice und eine hohe Kundenzufriedenheit sind Lemoncat-Gründerin Doreen besonders wichtig. Deshalb arbeitet Lemoncat nur mit ausgewählten und vertrauenswürdigen Caterern zusammen. (Foto: Lemoncat)

Um unsere Mitarbeiter auch langfristig zu binden, bieten wir zudem attraktive Perks, beispielsweise in Form von zusätzlichen Urlaubstagen, Fortbildungsgutscheinen oder der Möglichkeit bis zu drei Monate im Jahr aus dem Ausland zu arbeiten.

GründerDaily: Deine drei Dinge, die man als Gründer braucht, um ein guter Chef zu sein?

Doreen von Lemoncat:

  1. Empathie seinem Team gegenüber und ein offenes Ohr. Ich will verstehen, was sie bewegt, um sie auch in schwierigeren Zeiten motivieren zu können.
  2. Eine klare Vision und die Fähigkeit, das Team zu motivieren. Man muss seinen Mitarbeitern die eigene Vision klar und deutlich vermitteln und sie Tag für Tag dazu inspirieren und motivieren 100 Prozent zu geben.
  3. Selbstsicherheit – wenn du nicht einmal deine eigenen Mitarbeiter von einem Produkt und deiner Vision überzeugen kannst, wirst du die Welt damit auch nicht erobern können.

GründerDaily: Vielen Dank für das Gespräch, Doreen.

Keyfacts zu Lemoncat

  • Gegründet im Jahr: 2016
  • Firmensitz in: Berlin
  • Unser aktuelles Team besteht aus: 40 Mitarbeitern
  • Besonders geholfen haben mir/uns bisher: Neugierig bleiben und immer ein offenes Ohr haben!
  • Besonders wichtig im Arbeitsalltag sind für mich/uns folgende:
    • Menschen: Das LEMONCAT Team mit 100 Prozent Drive!
    • Tools: Microsoft Excel & Salesforce und ein Notizbuch habe ich immer dabei.
    • Internetseiten: Zum Beispiel ted.com inspiriert immer!
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