Fachbeitrag: Was kosten 3% Rabatt?

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In diesem Absatz finden Sie einen Beitrag mit dem Titel: Was kosten 3% Rabatt? Eine erschreckende Rechnung...am Beispiel Reisebüro. Für-Gründer.de wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen und neue Erkenntnisse für Ihre Existenzgründung. Unsere 20 Schritte zu Ihrer Gründung gibt es hier.

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Chefredakteur: René Klein
Für-Gründer.de Redaktion

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.

Eine erschreckende Rechnung - Beispiel Reisebüro

Auch bei Ihnen gibt es Sie: Die Kunden, die gezielt alle Mittel und Wege ausnutzen, um den Preis mit allen Tricks bis auf den letzten Cent zu drücken. Sind Sie darauf nicht vorbereitet, machen Sie schnell ein Verlustgeschäft.

Ihre Kunden werden Sie früher oder später im Verkaufsgespräch mit Preisen der Mitbewerber konfrontieren. Sie können wahrscheinlich nicht alle Preise auf dem Markt kennen und haben dann kaum eine Chance gegen diese „Preisdrücker“. In meinen Trainings höre ich es immer wieder:

  • Kunden, drehen massiv an der Preisschraube,
  • Kunden die den Preis drücken wollen, sind anstrengend
  • Preisgespräche verursachen Ängste beim Verkäufer

Nicht nur in der Krise oder bei sinkender Nachfrage  lassen sich Verkäufer und Manager auf Abschläge, Rabatte und Nachlässe ein.

Doch was kosten Rabatte?  

Hier schildere ich ein Beispiel aus einem Tagestraining „Preisgespräche angstfrei führen“ in Bad Nauheim. Eine Mitarbeiterin eines Reisebüros schilderte ihre schwierige Mitbewerber-Situation in einer hessischen Kleinstadt.

Im Umkreis von rund 500 m gibt es noch weitere drei Reisebüros, die alle ein fast identisches Veranstalter-Sortiment anbieten. Häufig kommen Kunden schon mit der Tragetasche voller Prospekte ins Büro. Oder sie bringen einen Computerausdruck eines Angebotes mit, um nach einer günstigeren Reise zu fragen.

Und wie selbstverständlich wird dann auch nach einem Rabatt von 5% gefragt, den die Mitarbeiterin dann mit 3% auch gewährt, um den Kunden zum Buchen zu bewegen. Doch wie fatal ist das?! Sehen Sie an diesem Rechenbeispiel, welche erschreckenden Zahlen herauskommen, wenn man einmal ganz gewissenhaft nachrechnet: So wird gerechnet:

Reisepreis ohne Rabatt 1.000 €
minus Forderung des Reiseveranstalters 900 Euro (bei 10% Provision)
Provision für Reisebüro 100 Euro   
   
   
Reisepreis ohne Rabatt                                             1.000 €
minus Rabatt von 3 %    30 €
minus Forderung des Reiseveranstalters 900 Euro (bei 10% Provision)
Provision nach 3 % Rabatt 70 Euro

Das Ergebnis:

  • Provision alt 100 Euro / Provision neu 70 Euro = 1,43

Der Mehraufwand zum Ausgleich des gewährten Rabattes beträgt also 43% - und das bei nur 3% Unterschied.       

Die Alternative ohne Rabatt

Wenn das Reisebüro auf die Gewährung der 3 % verzichten, müsste es weniger Buchungen generieren und hätte mehr Zeit für echte Kundenbindung oder Neukundenakquise.

3% Rabatt bei 15% Provision =  25% Mehraufwand
3% Rabatt bei  5% Provision = 150% Mehraufwand
(Mehraufwand = notwendiger Mehrumsatz)

Sie müssen kein Rechengenie sein, über diese Zahlen sollten Sie nachdenken. Rechnen Sie sich doch mal aus, wie viel Ihre Mitarbeiter oder Sie selbst in diesem Monat verschenkt haben.

Was können Sie tun, um Preisfallen zu entkommen?

Tappen Sie erst gar nicht hinein! Dazu müssen Sie für Ihre Kunden einfach mehr sein als ein Dienstleister, ein Händler – Sie müssen dem Kunden einen echten oder vermeintlichen Mehrwert bieten. Arbeiten Sie permanent daran, für Ihre Kunden interessant und attraktiv zu werden.

 Autorin:

Chefredakteur: René Klein

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.