Mit Google Ads Kunden im Internet gewinnen

Wenn die eigene Webseite zu wenige Besucher vorweist, dann wird es Zeit für Internetmarketing. Mit Google Ads (ehemals Google AdWords) können Menschen überall auf der Welt mit unterschiedlichsten Anzeigenformaten erreicht werden, ohne dabei große Streuverluste zu erleiden. Auch für Gründer mit lokaler Ausrichtung ist Google Ads geeignet.

Erfahren Sie, wie Werbung über Google funktioniert, worauf Sie bei der Erstellung einer Kampagne achten müssen und warum die Erfolgsmessung bei Google Ads so wichtig ist.

Von
Chefredakteur

Chefredakteur: René Klein
Für-Gründer.de Redaktion

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.

Werbung auf Google und anderen Millionen von Webseiten

Ist man als Gründer endlich am Ende des Weges zur eigenen Webseite angelangt, gilt es nun auch für Besucher zu sorgen. Klassische Werbung ist für einen Internetauftritt oft nicht geeignet, da durch den Medienbruch viele Interessenten verloren gehen und die Streuverluste groß sind.

Internetmarketing zur Bewerbung der eigenen Webseite scheint hingegen eine moderne Art der Kundengewinnung zu sein – wir wollen uns daher in diesem Abschnitt mit dem kostenpflichtigen Teil des Suchmaschinenmarketings beschäftigen, nämlich dem Search Engine Advertising (SEA) in Form von Google Ads.

Google Ads ist das im Jahr 2000 von Google ins Leben gerufene Programm, welches Werbetreibenden ermöglicht, Online-Anzeigen sowohl auf den Suchergebnisseiten von Google als auch auf Millionen anderer Partnerseiten zu schalten.

Die Besonderheit der Anzeigen von Google liegt darin, dass Google als einer der ersten großen Vermarkter Werbeanzeigen nicht, wie bei Bannerwerbung gewohnt je tausend Kundenkontakte, sondern je Klick berechnet. Dieses heute unter dem Namen Pay-per-Click bekannte Konzept ermöglicht es Werbetreibenden, das Werbebudget frei zu wählen und jederzeit in Echtzeit anzupassen. Je höher das Budget, desto mehr Klicks erhält man.

Tipp

Ihr Marketingbudget ist für Google Ads zu gering? Dann versuchen Sie es doch mit kostengünstiger Suchmaschinenoptimierung.

Mehr Traffic durch SEO

Anzeigenformate in Google Ads: Text, Display und Video

In Google Ads werden alle heute relevanten Anzeigenformate angeboten und können in verschiedensten Formen variiert und kombiniert werden.

Die Grundlage aller Anzeigenformate bei Google Ads sind die Textanzeigen, welche aus einer Überschrift, einer kurzen Beschreibung und einer sogenannten Display-URL bestehen. Textanzeigen können auf der Google Suchergebnisseite oberhalb von den natürlichen Suchergebnissen erscheinen – natürlich mit einer Kennzeichnung als Werbung.

Unter Displayanzeigen versteht man bei Google Ads Bannerwerbung in vielen unterschiedlichen Formaten. Diese können nicht auf Google selbst, dafür aber auf Millionen von anderen Webseiten im Google Displaynetzwerk geschaltet werden. Diese Webseiten stellen ihre Werbeflächen im Rahmen des sogenannten Google AdSense Programms zur Verfügung und Google Ads liefert dann die entsprechenden Displayanzeigen aus – sowohl im Bannerformat, aber auch als Textanzeigen, falls gewünscht. Der Webseitenbetreiber verdient bei jedem Klick auf eine Anzeige mit.

Das dritte Anzeigenformat bei Google Ads hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Durch das Schalten von Videoanzeigen können insbesondere junge Menschen sehr gut erreicht werden. Hierzu platziert Google Ads bei Googles Tochterunternehmen YouTube Textanzeigen und Werbebanner während die Videos abgespielt werden. Natürlich können auch eigene Videoclips produziert werden, die dann mit Google Ads bei YouTube hervorgehoben platziert oder als Videoanzeige vor anderen Videos abgespielt werden.

Die Vielfalt der Anzeigenformate bei Google Ads ist also riesig – wir werden uns im Folgenden daher auf Textanzeigen auf der Google Suchergebnisseite fokussieren, da diese für Gründer und Selbstständige unseres Erachtens nach die größte Relevanz haben.

Google Ads
Beispielhafte Textanzeige von Google Ads bei dem Suchbegriff "Stühle kaufen"

Zielgenaue Kundenansprache ohne Streuverluste

Der Erfolg von Google Ads basiert auf der unglaublichen Werbeeffizienz. Ein Nutzer sucht bei Google nach dem Begriff „Fernseher kaufen". Als Werbetreibender bei Google Ads weiß man in diesem Moment genau, welche Intention der Nutzer hat. Das Bedürfnis eines Produktkaufs wird signalisiert, also schaltet man als Onlineshop für Unterhaltungselektronik bei diesem Keyword seine Textanzeige. Die Streuverluste sind natürlich extrem gering und nicht zu vergleichen mit der Schaltung eines Werbespots im Radio, bei welchem womöglich nur 20 % der Zuhörer überhaupt als Käufer in Frage kommen.

Aber auch eine regionale Ausrichtung einer Werbeanzeige ist bei Google Ads ohne Weiteres möglich. So kann ein Freiberufler beispielsweise seinen Standort angeben und seine Werbeanzeige ausschließlich Nutzern im Umkreis von 20 Kilometern ausliefern lassen. Lokale Unternehmen können mit Google Ads ihre Kunden also ähnlich wie mit Google My Business ohne große Streuverluste erreichen.

Zum Schluss stellt sich bei der Auswahl der Zielgruppe noch die Frage, ob Kunden über Google Ads nur auf den Suchergebnisseiten selbst oder auch im Google Displaynetzwerk die Anzeigen zu sehen bekommen sollen. Kunden, die auf der Google-Suche unterwegs sind, haben in der Regel ein stärkeres Bedürfnis, das befriedigt werden muss. Über das Displaynetzwerk von Google Ads werden dagegen eher Kunden erreicht, bei denen ein Bedürfnis noch geweckt werden muss. Daher sollte im ersten Schritt das Displaynetzwerk zur Stärkung der Marke genutzt werden, um dann im zweiten Schritt die Google-Suche zum Verkaufsabschluss einzusetzen.

Gute Keyword-Auswahl, Anzeigentexte und Zielwebseite

Es gibt bei Google Ads neben der Auswahl der richtigen Zielgruppe drei entscheidende Erfolgsfaktoren. Nummer eins ist die Keyword-Auswahl. Man muss sich bei der Keyword-Auswahl in Google Ads konkrete Gedanken darüber machen, wonach ein Nutzer sucht, wenn er das angebotene Produkt auch tatsächlich kaufen möchte. So ist bei dem Keyword „Schuhe" die Chance auf einen Kaufabschluss viel geringer als bei „braune Lederschuhe kaufen", da diese Suchanfrage stärker konkretisiert wurde während der Suchende mit dem Keyword „Schuhe" womöglich sogar nur an der Geschichte des Schuhs interessiert ist.

Ein weiterer Erfolgsfaktor von Google Ads besteht in der passenden Formulierung des Anzeigentextes, also insbesondere der Überschrift und der Beschreibung. Passend bedeutet vor allem, dass der Inhalt des Anzeigentextes die Frage des Suchenden beantwortet, also genau auf die Suchanfrage abgestimmt ist. Die Suche nach „braune Lederschuhe kaufen" sollte also mit einer Anzeige beantwortet werden, die dem Nutzer hochwertige braune Lederschuhe zum Kauf in einem Onlineshop anbietet.

Der dritte und leider aber oft unterschätzte Erfolgsfaktor bei Google Ads bezieht sich auf die Gestaltung der Zielwebseite, auf die der Nutzer nach dem Klick auf die Anzeige weitergeleitet wird. Sie sollten den Nutzer nicht auf Ihre Startseite, sondern direkt zur entsprechenden Unterseite weiterleiten, welche das Bedürfnis des Nutzers befriedigt. In unserem Fall landet er also auf einer Übersichtsseite mit vielen braunen Lederschuhen, sodass er sich aus der Menge nur noch den schönsten Schuh davon aussuchen muss. Eine schnelle und sichere Zahlungsabwicklung im Bestellprozess sollte natürlich selbstverständlich sein.

Anmeldung bei Google Ads und Kampagnen-Erstellung

Um Google Anzeigen nutzen zu können, benötigen Sie ein Google-Konto. Nach der Anmeldung und der Angabe der Abrechnungsmodalitäten können Sie Ihre erste Kampagne aufsetzen. Das Anzeigensystem von Google Ads ist hierarchisch aufgebaut – ganz oben steht immer eine Kampagne, der Sie ein gewisses Werbebudget zuteilen müssen. Auf Kampagnenebene können neben dem Werbebudget weitere unterschiedliche Einstellungen getroffen werden. So muss beispielsweise die konkrete Zielgruppe ausgewählt werden, die Ihre Werbeanzeigen zu sehen bekommen soll.

Darunter folgen verschiedene Anzeigengruppen, welche unterschiedliche Keyword-Bereiche enthalten, die Sie bewerben möchten, zum Beispiel „Schuhe" und „Schuhsohlen". Innerhalb einer Anzeigengruppe von Google Ads können nun unterschiedliche Anzeigentexte formuliert werden. Google Ads prüft dann automatisch, welche Anzeige innerhalb einer Anzeigengruppe am besten abschneidet und liefert diese dann entsprechend häufiger aus.

Ausschließlich lokal ausgerichtete Gründer und Selbstständige können auch auf Google Ads Express zurückgreifen. Dabei handelt es sich um eine von der Bedienoberfläche vereinfachte Variante von Google Ads, welche zwar weniger Funktionen bietet, aber auch viel übersichtlicher und leichter zu bedienen ist.

Tipp

Google Ads effizient einzusetzen, stellt so machen Gründer vor eine Herausforderung. Wir finden eine Online-Agentur in Ihrer Nähe, die Sie dabei unterstützt.

Agentur finden

Kosten für Werbung auf Google Ads

Was Sie letztlich für einen Webseitenbesucher bezahlen, hängt von zwei Faktoren ab: dem ausgewählten Keyword und der Effizienz Ihrer Anzeige. Suchbegriffe, bei denen viele andere Wettbewerber auf Google erscheinen möchten, sind teurer als unbekannte, weniger nachgefragte Keywords. So zahlen Sie für das Keyword „Lebensversicherung" etwa 12 Euro je Besucher, für „brauner Lederschuh" hingegen gerade einmal 80 Cent.

Die Effizienz Ihrer Anzeige wirkt sich aber ebenso auf die Kosten je Besucher aus. Wird Ihre Anzeige oft geklickt, erkennt Google die hohe Qualität Ihres Anzeigentextes in Verbindung mit der gestellten Suchanfrage und reduziert entsprechend Ihre Kosten für einen Klick. Diese Kostenersparnis ist ein weiterer Grund, warum Sie sich bei der Formulierung Ihrer Anzeigentexte besonders viel Zeit nehmen sollten.

Was bedeutet das nun konkret für unseren beispielhaften Onlineshop für Lederschuhe? Nehmen wir an, Sie schalten eine Werbeanzeige für das Keyword „brauner Lederschuh" und erhalten über Google Ads 60 Klicks zu je 80 Cent, was 48 Euro entspricht. Zwei dieser 60 Besucher kaufen einen Schuh zum Preis von 150 Euro. Dies entspricht einer Conversion von knapp über 3 %. Sie machen demnach also einen Umsatz von 300 Euro und zahlen hierfür 48 Euro an Marketingkosten. Nun hängt es von Ihrer Gewinnspanne ab, ob sich die Anzeigen auf Google lohnen. Sie haben dabei zwei Stellschrauben. Entweder Sie optimieren Ihre Anzeigen und reduzieren den Preis pro Klick oder Sie steigern die Conversion in Ihrem Onlineshop, d.h. Sie erhöhen den Anteil der Besucher, der tatsächlich auch bei Ihnen kauft.

Mehr Umsatz durch Erfolgsmessung bei Google Ads

Anzeigen bei Google sind eine Wissenschaft für sich und kann Neulingen im Internetmarketing Kopfzerbrechen bereiten. Beschäftigt man sich allerdings eine Zeit lang intensiver mit der Software, so wird man sie bald zu schätzen wissen. Google Ads ist logisch aufgebaut und kann bei kontinuierlicher Erfolgsmessung und Optimierung auch für Gründer mit geringem Marketingbudget ein effizientes Marketinginstrument sein.

Durch die Verbindung des Google Analytics Konto mit Google Ads ist es Werbetreibenden möglich, eine Erfolgsmessung bis ins kleinste Detail durchzuführen. So können durch sogenanntes Conversion-Tracking Kaufabschlüsse auf der eigenen Webseite an Google Ads gemeldet und die Effizienz einer Kampagne oder Anzeigengruppe genau bewertet werden. Der Erfolg einer Google Ads Kampagne ist demnach transparent und messbar – was man von dem Werbeerfolg klassischer Werbemaßnahmen nicht unbedingt behaupten kann.

Chefredakteur: René Klein

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.