Investor von Startups werden - Chancen und Risiken abwägen!

Für private Investoren ist es erst seit Kurzem möglich, sich relativ einfach und unkompliziert an Startups und/oder jungen Unternehmen beteiligen zu können - Crowdinvesting sei Dank! Führend in der noch relativ jungen deutschen Crowdfunding Szene ist Seedmatch, die bereits zahlreiche Investoren und Startups zusammengebracht haben.

Alternativ können Sie auch Investor von einem Venture Capital Fonds werden oder sich einem Business Angel Netzwerk anschließen. Oder aber Sie verleihen Kapital an Startups und werden Gläubiger.

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Chefredakteur

Chefredakteur: René Klein
Für-Gründer.de Redaktion

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.

Auch Facebook, Google & Co. haben mal klein angefangen

Jeder Investor träumt davon – einmal im Leben bei einem Unternehmen wie Facebook oder Google von Anfang dabei zu sein. Abgesehen von der Tatsache, dass die Wahrscheinlichkeit hierfür sehr gering ist, war es bis vor wenigen Jahren für einen privaten Investor so gut wie unmöglich, direkt in Startups investieren zu können.

Die Entstehung von immer mehr Business Angels Netzwerken sowie neue Investitionsformen wie z.B. das Crowdinvesting machen zum Glück auch den Markt der Startup-Beteiligungen zunehmend auch für private Investoren zugänglich. Wir zeigen nachstehend auf, welche Möglichkeiten es für einen privaten Investor gibt, um sich an Startups – und somit ggf. auch am neuen Google – beteiligen zu können.

Startup Investor - zusammen mit der Crowd

Crowdinvesting ist in aller Munde – zu Recht, wie wir finden. Denn: Über Internetplattformen wie z.B. Seedmatch kann sich jeder private Investor direkt an Startups beteiligen. Startups haben so einen neuen Weg zur Kapitalbeschaffung und einem Investor wird ermöglicht, sich in einer frühen Phase direkt an Unternehmen beteiligen zu können. Crowdinvesting hat somit die Frühphasenfinanzierung, die bisher fast nur für Venture Capital Investoren zugänglich war – revolutioniert.

Für den Investor ist positiv hervorzuheben, dass man sich schnell und einfach über die jeweiligen Startups auf der Crowdinvestingplattform informieren kann – die wichtigsten Eckdaten werden von der Plattform für jeden Investor übersichtlich dargestellt und helfen bei der Investitionsentscheidung. Außerdem finden wir gut, dass eine gewisse Qualitätskontrolle durch den Betreiber durchgeführt wird sowie die vergleichsweise unkomplizierte Abwicklung der eigentlichen Beteiligung.

Eher kritisch kann man anmerken, dass die meisten Crowdinvestingplattformen die Beteiligung durch einen Investor über ein partiarisches Darlehen abbilden, was rein wirtschaftlich gesehen keine richtige Beteiligung ist. Zusätzlich sollte man als Investor bei einer Crowdinvestingplattform wissen, dass man in der Regel eine sehr kleine Beteiligung erhält und kein Mittbestimmungsrecht bekommt. Nichtsdestotrotz bietet Crowdinvesting sicherlich den leichtesten und schnellsten Zugang, um sich als Investor an einem Startup beteiligen zu können. 

Was Sie außerdem als Investor über Crowdinvesting wissen sollten, erfahren Sie in unserem Bereich Crowdinvesting.

Tipp

Anstatt Investor zu werden und sich an einem Startup zu beteiligen, können Sie auch Gläubiger von einem Startup werden. Als Gläubiger stellen Sie einen Kredit zur Verfügung, der oft hohe Zinserträge abwirft.

Business Angel: ein aktiver Investor

Ein Business Angel ist vom Prinzip her ein aktiver, meist sehr vermögender und erfahrener Investor, der neben seinem Knowhow auch sein Netzwerk in das investierte Startup einbringt. In Deutschland wie auch in anderen Ländern gibt es eine Reihe von Business Angels Netzwerken, denen man sich als privater Investor anschließen kann. Auf sogenannten Pitching Veranstaltungen präsentieren sich in regelmäßigen Abständen Startups und junge Unternehmen den Mitgliedern der Business Angels Netzwerke, um Kapital für die Gründung oder das Unternehmenswachstum einzuwerben.

Grundsätzlich ist es für jeden privaten vermögenden Investor möglich, sich einem Business Angel Netzwerk anzuschließen. Wichtig ist allerdings, dass man neben einem Verständnis für Unternehmensführung und Bewertung auch die rechtlichen Aspekte einer Beteiligung berücksichtigt - es geht schließlich darum, einen für beide Seiten fairen Beteiligungsvertrag auszuhandeln!

Was Sie als Investor über Business Angels Netzwerke wissen sollten, haben wir in der Rubrik Business Angels zusammengefasst.

Venture Capital: als Investor in einen Fonds investieren

Ein Venture Capital Investor ist ein institutioneller Anleger, der sich meist über einen Fonds an Startups beteiligt. Das Venture Capital Unternehmen verwaltet dabei den VC Fonds und erhält dafür eine Gebühr - meist eine Managementgebühr, sowie eine Performance abhängige Gebühr. Da diese Fonds in Deutschland gewissen Restriktionen beim Vertrieb unterliegen, ist es als privater Investor eher schwierig, sich an einem Venture Capital Fonds beteiligen zu können.

Der Vorteil für ein Investor bei einem Venture Capital Fonds ist, dass man sich nicht um die rechtlichen und administrativen Aspekte sowie die Betreuung der Startup Beteiligungen kümmern muss. Außerdem weisen Venture Capital Fonds aufgrund der Streuung eine Diversifikation auf, wodurch die Risiken verringert werden können.

Wenn Sie Investor von einem Venture Capital Fonds werden möchten, sollten Sie sich genau über Venture Capital Unternehmen informieren - wir haben die wichtigsten Informationen zu Venture Capital Unternehmen zusammengestellt.

Startup Börsen: Als Investor kostenlos registrieren lassen

Neben Crowdinvesting bietet das Internet auch weitere Möglichkeiten, wie man sich als privater Investor an Startups beteiligen kann. So gibt es zunehmend Startup Börsen, auf denen sich ein junges kapitalsuchendes Unternehmen genauso registrieren kann wie ein vermögender Investor, der interessante Beteiligungen sucht.

Die Grundidee dieser Dating Börsen für Startups und Investoren stammt dabei aus den USA – AngelList war die erste Plattform, die Startups und Investoren über das Internet zusammengebracht hat. Mittlerweile gibt es auch in Europa sogenannte Matching Plattformen, auf denen ein Investor auf ein Startup treffen kann. Neben Dealroom hat sich in Deutschland mittlerweile auch Venturate etabliert.

Chancen, aber auch Risiken!

Auch wenn die Verlockung und die Versprechen noch so hoch sind: Fakt ist, dass ein Startup Investment für jeden Investor risikoreich ist. Grundsätzlich gilt - je früher die Phase, desto risikoreicher. Sogar bei professionellen Venture Capital Fonds, die in Unternehmen in der Seed Phase investieren, geht man in der Regel davon aus, dass von 10 Investments 1-3 die Erwartungen erfüllen, 2-3 eine mäßige Performance erzielen und der Rest irgendwann von der Bildfläche verschwindet. Wohlgemerkt, das sind Zahlen von professionellen Investoren, die sich tagtäglich nur um die Beteiligungen kümmern und aktiv betreuen.

Insofern sollten Sie als möglicher Investor von Startups bei aller Euphorie auch nie die Risiken außer Acht lassen. Versuchen Sie, sich von Anfang an ein Risikobudget zu setzen und die jeweiligen Risiken so gut wie möglich zu diversifizieren, indem Sie nicht alles auf eine Karte setzen.

Tipp

Bei Crowdlendingplattformen wie Funding Circle oder Auxmoney können Sie Geld an Startups verleihen und damit meist gute Renditen erzielen!

Chefredakteur: René Klein

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.