European Angels Fund (EAF)

Der European Angels Fund hält als Co-Investor für Business Angels finanzielle Mittel zur Wagniskapitalbeteiligung an Start-ups bereit.

Aufgelegt und entwickelt wurde der European Angels Fund im März 2012 von dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) als Verwalter in Kooperation mit dem Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND) sowie durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie bzw. durch das vom Ministerium verwaltete Sondervermögen aus dem European Recovery Program (ERP).

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Chefredakteur: René Klein
Für-Gründer.de Redaktion

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.

Förderung von Business Angel-Aktivitäten durch den EAF

Das gesamte Fondsvolumen des European Angels Fund beträgt 60 Millionen Euro und wurde anteilig je zur Hälfte vom Europäischen Investitionsfonds (EIF) sowie vom ERP-Sondervermögen eingezahlt. Der European Angels Fund unter der Verwaltung des Europäischen Investitionsfonds beabsichtigt die Stärkung von Business Angel-Aktivitäten in Europa.

Die als Wagniskapital für Business Angels bereitgestellten Finanzmittel werden in Abhängigkeit von den nachweislichen Branchenerfahrungen des Business Angels vergeben. Dabei sollte die geplante Beteiligungshöhe des Business Angels zwischen 250.000 und 5 Millionen Euro liegen. Darüber hinaus macht der European Angels Fund die Wagniskapitalbeteiligung in Höhe von 50 % als Co-Investor von der vom Business Angel angestrebten Haltedauer abhängig. Der Business Angel sollte eine Beteiligungsdauer am Start-up von ca. 10 Jahren planen.

European Angels Fund als europäisches Pilotprojekt in Deutschland

Um die Wagniskapitalfinanzierung junger innovativer Start-ups europaweit zu fördern, hat der EAF seine Arbeit im März 2012 vorerst in Deutschland aufgenommen. Der Europäische Investitionsfonds hat als zuständiger Fondsmanager des European Angels Fund beschlossen, mit Pilotprojekten in Deutschland zu starten, bevor die Business Angel -Aktivitäten auf weitere EU-Mitgliedsstaaten ausgeweitet werden.

Ziel des European Angels Fund ist es, erfahrene Business Angels bei der Wagniskapitalbeteiligung von Seed und Early-Seed Investitionen – also Existenzgründungen sowie auch Wachstumsunternehmen - zu unterstützen. Neben der geplanten Unterstützung junger innovativer Existenzgründer bzw. Start-ups soll der European Angels Fund auch eine Brücke zur gemeinsamen Zusammenarbeit der aktiven Business Angels in der Europäischen Gemeinschaft bauen.

Erster Rahmenvertrag mit einem Business Angel

Direkt nach dem Launch des EAF konnte die erste Kooperation abgeschlossen werden. Während des Deutschen Business Angel-Tags in Frankfurt am Main hat der Business Angel und Brauereibesitzer Dr. Friedrich Georg Hoepfner als erster Business Angel den Zuschlag für eine Kooperation mit dem European Angels Fund für gemeinsame Wagniskapitalbeteiligungen erhalten. Der Business Angel investiert in Start-ups aus dem Bereich Medizintechnik, High-Tech, Internet sowie Lebensmittel. Dr. Hoepfner investiert primär in Start-ups aus dem süddeutschen Raum und als Mitglied der Start-Angels Zürich in der Schweiz.

Der Europäische Investitionsfonds sieht in der Region rund um Karlsruhe mit der Exzellenz-Universität, dem CyberForum oder dem Forschungszentrum Informatik – um nur einige zu nennen – eine privilegierte Region für dieses Pilotprojekt. Der Business Angel hat durch den Rahmenvertrag mit dem European Angels Fund nun die Möglichkeit innerhalb der nächsten fünf Jahren insgesamt 2 Millionen Euro in diverse Start-ups zu investieren.

Erste Co-Investition zwischen Business Angel und EAF

Als erste Co-Investition, resultierend aus dem Rahmenvertrag zwischen dem European Angels Fund und dem Karlsruher Business Angel Dr. Friedrich Georg Hoepfner, wurde in das Start-up Fotografen-Service GmbH aus Karlsruhe investiert. Dieses Start-up betreibt die Internetplattform fotograf.de, ein SaaS (sofware-as-a-service) Tool für professionelle Fotografen. Die angebotenen Dienstleistungen decken jede Phase des gesamten Business-Cycles professioneller Fotografen ab.

Laut Herrn Matthias Ummenhofer, dem Leiter der Venture Capital Abteilung des Europäischen Investitionsfonds, ist die Pipeline weiterer Wagniskapitalbeteiligungen so gut gefüllt, dass in Anbetracht dessen die Wahrscheinlichkeit wächst, dass der European Angels Fund bald auch andere Business Angels über die deutschen Grenzen hinaus unterstützen wird.

Anforderungen an kooperationswillige Business Angels

Falls Sie als Business Angel Interesse an einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit dem EAF haben, sollten Sie folgende Kriterien erfüllen:

  • Schlüsselerfahrungen in dem geplanten Investitionsbereich.
  • Nachweislich positive bzw. erfolgreiche Erfahrung mit vergangenen Wagniskapitalfinanzierungen in Start-ups oder Existenzgründungen.
  • Einen guten Zugang zu vielversprechende Existenzgründern bzw. Start-ups.
  • Ausreichend finanzielle Möglichkeiten um mindestens 250.000 Euro über ca. 10 Jahre in eine Start-up zu investieren.

Sollten Sie als Business Angel die Anforderungen des EAF erfüllen und Interesse an einer Kooperation haben, dann können Sie sich direkt an die Europäischen Investitionsfonds wenden oder an ihren lokalen Business Angel-Verband sowie an das Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND).

Als Existenzgründer mit einer vielversprechenden Geschäftsidee haben Sie leider keine Möglichkeit sich direkt an den European Angels Fund zu wenden. Falls Sie nach einem Business Angel für die Realisierung Ihrer Geschäftsidee suchen, dann schauen Sie nach einem lokalen Ansprechpartner im Netzwerk des Bundesverbandes deutscher Business Angels.

Chefredakteur: René Klein

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.